Flachau-Nachtslalom: Vlhova siegt, vier ÖSV-Damen in den Top 11

SKI-ALPINE-WOMEN-WORLD-SLALOM
Die Slowakin siegte wie auch im letzten Jahr. Mikaela Shiffrin musste sich mit Rang drei begnügen.

14.800 Zuschauer können nicht irren: Auch die zehnte Auflage des Flachauer Nachtslaloms um den Titel Snow Space Princess und das höchste Preisgeld der Saison (174.000 Euro insgesamt, 70.500 für die Siegerin) bot wieder beste Unterhaltung. Mit einer Dame, die die beste Skifahrerin der Welt zum Nachdenken bringt: Erneut schrien und jubelten Tausende slowakische Fans Petra Vlhova zum Sieg.

Flachau-Nachtslalom: Vlhova siegt, vier ÖSV-Damen in den Top 11

Mikaela Shiffrin zeigte abermals, dass die jüngsten Rennen Spuren hinterlassen haben bei der 64-fachen Weltcupsiegerin. Obwohl ihr Trainer Mike Day den stark drehenden zweiten Lauf setzte, lag die 24-jährige Amerikanerin am Ende erst wieder 0,43 Sekunden hinter ihrer gleichaltrigen Rivalin aus der Slowakei – und 0,10 hinter der zweitplatzierten Schwedin Anna Swenn-Larsson.

Mikaela sitzt tiefer als Petra“, analysierte Marlies Raich, „das wirkt sich gleich auf die Zeit aus.“ Wobei auch die Slowakin nicht makellos war in den Augen der inzwischen dreifachen Mutter, die ja selbst 35 Weltcup-Slaloms gewonnen hat: „Auch sie hatte im ersten Lauf einen Fehler.“ Das bestätigte Vlhova: „Ich hatte das Gefühl, dass ich besser hätte fahren können. Unterwegs habe ich mich nicht wohl gefühlt.“

FIS Alpine Skiing World Cup in Flachau

Starke Österreicherinnen

Beste Österreicherin war einmal mehr eine 22-Jährige: Katharina Liensberger bewies, dass sie im Slalom jene Lücke geschlossen hat, die ihr verunglückter Versuch eines Materialwechsels im vergangenen Sommer verursacht hat – Platz fünf nach Rang drei bei Halbzeit.

„Teilweise hatte ich nicht den vollen Zug auf den Skiern, deswegen habe ich vor allem im Flachen Zeit liegen gelassen“, sagte die Vorarlbergerin. „Aber ich habe wieder versucht, zu pushen. Und mit all den Leuten hier ist das wirklich ein mega Erlebnis.

Katharina Truppe bot am Vorabend ihres 24. Geburtstags nach einem ersten Lauf der Kategorie „Murks“ (Truppe) einen zweiten, der sie auf den umjubelten sechsten Rang beförderte.

1. Petra Vlhova (SVK)          1:53,65   Min.
 2. Anna Swenn-Larsson (SWE)    1:53,75 +00,10
 3. Mikaela Shiffrin (USA)      1:54,08 +00,43
 4. Wendy Holdener (SUI)        1:54,15 +00,50
 5. Katharina Liensberger (AUT) 1:54,45 +00,80
 6. Katharina Truppe (AUT)      1:55,26 +01,61
 7. Nina Haver-Löseth (NOR)     1:55,89 +02,24
 8. Chiara Mair (AUT)           1:56,13 +02,48
 9. Michelle Gisin (SUI)        1:56,25 +02,60
10. Laurence St-Germain (CAN)   1:56,47 +02,82
11. Katharina Gallhuber (AUT)   1:56,51 +02,86
12. Aline Danioth (SUI)         1:56,61 +02,96
13. Irene Curtoni (ITA)         1:56,66 +03,01
14. Magdalena Fjällström (SWE)  1:56,74 +03,09
15. Erin Mielzynski (CAN)       1:56,84 +03,19

Ein weiteres Aha-Ergebnis fuhr auch Chiara Mair ein, die ja schon im zweiten Lauf von Lienz zur fünftbesten Zeit gerast war. „Ich war hier schon zwei Mal 31. und habe den Einzug ins Finale verpasst, da hatte ich etwas gutzumachen“, sagte die 23-jährige Tirolerin, die als Achte ihre weitaus beste Karriereplatzierung holte. Man konnte ihrem Strahlen entnehmen, wie zufrieden der Schützling von Privattrainer Dieter Bartsch war.

Katharina Gallhuber zeigte nach schweren Trainingstagen und vergeblicher Suche nach dem Gefühl für Schnee und Ski einen deutlichen Aufwärtstrend – Platz elf, eine Befreiung.

Weiter geht’s am Wochenende mit Riesenslalom und Parallelslalom im italienischen Sestriere.

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