Fenningers Reset-Knopf

Ski alpin, WM 2013 Bild zeigt Anna Fenninger copyright Stefan Sigwarth, Tel. 0676/722 37 47
Die Salzburgerin hat versucht vor dem RTL am Donnerstag zuhause Ruhe zu finden.

Anna Fenninger hat vor dem Riesentorlauf versucht mit einem kurzen Aufenthalt daheim die Batterien wieder aufzuladen

Hat es Ihnen gut getan, mal ein bisschen dem Trubel in Schladming entkommen zu sein?
Anna Feninger: "Es ist sehr schwierig, dass man vom Thema WM wegkommt, aber ich glaube, daheim habe ich es besser geschafft als überall anders. Vielleicht nicht den ganzen Tag, aber zumindest für ein paar Stunden. Daheim ist es anders als im Hotel, man kann sich besser fallen lassen und fühlt sich wohler. Es ist hier schon sehr anstrengend, vor allem für den Kopf. Immer wieder die ganze Anspannung, dann fällt sie runter, dann ist die Anspannung wieder da. Immer das Auf und Ab, das sehr viel Energie kostet."

Hilft Ihnen nach drei vergebenen Möglichkeiten der Gedanke, dass mit dem Riesentorlauf noch jenes Rennen kommt, in dem Sie die größten Medaillenchancen haben?
"Es war nicht so, dass mir die Rennen bisher nicht wichtig gewesen sind, die Chancen wären überall da gewesen und sie sind im Riesen immer noch da. Das Schlechteste wäre, dass ich mich von dem runterziehen lasse, dass darf ich auf keinen Fall machen.

Deswegen bin ich heimgefahren und habe versucht, wieder einen Knopf zu finden, der Reset heißt, um da weiterzumachen, wo ich war - und das ist gut skifahren. Ich hoffe, ich habe ihn gefunden. Die Ergebnisse sind einfach so, die kann ich nicht mehr ändern, aber ich weiß, dass ich gut skifahren kann und das will ich auch zeigen."

Es gibt Äußerungen ehemaliger Rennläufer, die sagen, dass Marcel Hirscher und Anna Fenninger die einzigen ÖSV-Athleten sind, die in Schladming Medaillen holen können. Was sagen Sie dazu?
"Medaillen haben wir aber schon geholt, zwei. Ist euch das nicht aufgefallen (lacht)? Das ist deren Meinung und natürlich haben sie auch beobachtet, was im Vorfeld gelaufen ist. Ich habe den einzigen Sieg im Riesentorlauf eingefahren von uns, aber das heißt nicht, dass wer anders keine Medaillenchance hat.

Man hat das in der Kombi gsehen, Ted Ligety bringt das ganze Jahr keinen gescheiten Slalom runter, aber genau an dem Tag schafft er es. Das ist die WM, die hat andere Gesetze. Sicher sprechen meine Ergebnisse für mich, ich verstehe, dass solche Sachen gesagt werden, aber ich glaube schon, dass wir auch noch andere Siegertypen in unserem Team haben."

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