Der Videobeweis verhinderte die Eishockey-Sensation gegen Finnland

Beim 2:0 war Tolvanen machtlos
Österreich lag zum Auftakt der WM in Stockholm gegen Olympiasieger Finnland 0:2 zurück. Am Ende drängte das Team auf den Ausgleich. Doch Kaspers Tor zum 2:2 zählte nicht.

In einem WM-Duell mit einem Team wie Finnland ist für Österreich alles drinnen. Wird Österreich unterschätzt und hat selbst einen sehr guten Tag, dann ist ein Punktgewinn oder eine Sensation wie im Vorjahr mit dem 3:2-Sieg bei der WM in Prag möglich. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist auch eine sehr hohe Niederlage realistisch. 

Am Freitag wurde es ein knappes 1:2 (1:2, 0:0, 0:0) mit einem hochdramatischen Ende.

Goliath Finnland kam gegen David Österreich erneut ins Wanken, durfte sich aber in einer enorm heißen Schlussphase auch auf die Referees verlassen. Dass solche Entscheidungen im Duell Klein gegen Groß immer in eine Richtung entscheiden werden, ist bei Weltmeisterschaften eine alte Tradition.

Der fragwürdige Beweis

Besonders das aberkannte Tor von Marko Kasper zum vermeintlichen 2:2 (56.) erregte die Gemüter der Österreicher. Dieses wurde nach dem Videobeweis  von den Schiedsrichtern Campbell (CAN) und Tscherrig (SUI) aberkannt, weil Dominic Zwerger den finnischen Tormann behindert haben soll. „Ich habe ihn sicher nicht behindert“, sagte der enttäuschte Zwerger nach der Niederlage. Der Schweiz-Legionär war zum Auftakt der WM schon davor zum Opfer der Referees geworden, als er mit Tempo ins Angriffsdrittel fuhr, von einem Finnen mit dem Schläger gefoult wurde und eine Zwei-Minuten-Strafe für eine Schwalbe kassierte.  „Ein Referee ist später zu mir gekommen und hat gesagt, dass es keine Schwalbe war und es ihm leidtut“, sagte Zwerger.

Österreich geriet bereits in der achten Minute durch zwei finnische Zaubertore 0:2 in Rückstand. Nach Bernd Wolfs Treffer zum 1:2 (14.) war das Spiel offen. Den finnischen Stars gelang 52 Minuten lang kein Treffer. Österreich verbiss sich in den Gegner und war speziell im dritten Drittel zumindest auf Augenhöhe und dem zweiten Tor näher als die Finnen dem dritten. Das lag auch an Goalie Atte Tolvanen, der wie in der Meisterschaft für Salzburg zauberte.

 

Kasper scheiterte an Finnlands Keeper Saros (39.), nach der zweiten Pause hatte Huber die Großchance aus kurzer Distanz. In Minute 50 fehlten bei Kaspers Schuss nur Zentimeter. Und in Minute 56 war es der Videobeweis, der Österreichs erneute Sensation verhinderte.

Marco Kasper blickte schnell wieder nach vorne und auf das Samstagspiel gegen Schweden. „Wir müssen mit dieser Entscheidung leben. Bitter, dass es nicht in die Verlängerung gegangen ist. Am Samstag wird es sicher ein lustiges Spiel hier gegen die Schweden.  Das wird ein richtig gutes Erlebnis.“ Teamchef Roger Bader lobte: „Das war eine beeindruckende Leistung der Mannschaft. Im ersten Drittel haben wir uns noch an das Spiel gewöhnen müssen. Am Schluss haben sich die Finnen zum Sieg gezittert.

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