Vor dem Duell mit Kanada: Zwei Eishockey-Stars außer Rand und Band

Legendär: Marc-Andre Fleury und Sidney Crosby holten 2009 erstmals nach 17 Jahren wieder den Stanley Cup nach Pittsburgh.
Zusammenfassung
- Marc-Andre Fleury und Sidney Crosby sind bekannte NHL-Stars und Spaßvögel im kanadischen Team, die nun gegen Österreich um den Viertelfinaleinzug kämpfen.
- Die beiden haben eine lange gemeinsame Geschichte, gewannen dreimal den Stanley Cup und sind für ihre Streiche bekannt.
- Fleury, bekannt als 'Flower', und Crosby haben eine tiefe Freundschaft, die durch kindliche Streiche geprägt ist, und Fleury strebt nach dem WM-Titel, um dem Triple-Gold-Club beizutreten.
Es ist noch nicht überliefert, was Marc-Andre Fleury und Sidney Crosby in Stockholm in den vergangenen Tagen angestellt haben. Eines ist aber sicher: Die beiden NHL-Stars werden am Donnerstag im Hauptabendprogramm auf der großen WM-Bühne stehen, wenn Österreich Rekordweltmeister Kanada fordert (20.20 Uhr, ORF Sport+).
Die Geschichte von Fleury und Crosby ist eine sehr lange. 2009, 2016 und 2017 gewannen der Tormann Marc-Andre Fleury und der Spielmacher Sidney Crosby mit Pittsburgh drei Mal den Stanley Cup, wodurch beide Legendenstatus erreichten. In dieser Zeit entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, die immer wieder von kindlichen Streichen geprägt war. Besonders Fleury ist in der gesamten Liga als Spaßvogel bekannt und gefürchtet.
Es wurde sogar ein TV-Spot gedreht, in dem Fleury – sein Spitzname ist Flower – mit einer Crosby-Maske in die Penguins-Kabine kommt, alle Schläger des Stürmers mitnimmt und mit einem Wagen mit der Aufschrift „Flower Delivery“ davonfährt.
Mit zwei Punkten, breiter Brust und ausgeruht geht Österreichs Nationalteam in die zweite Hälfte der Vorrunde. Nach zwei spielfreien Tagen wartet am Donnerstag Titelfavorit und Rekordweltmeister Kanada, ehe es am Freitag (16.20/ORF 1) in das erste Schlüsselspiel um den Klassenerhalt gegen Frankreich geht.
"Niemand erwartet von uns Punkte. Mit dieser Mannschaft, die sie hier am Start haben, sind sie der große WM-Favorit", erklärte Österreichs Teamchef Roger Bader. Doch auch gegen die schwedischen NHL-Stars haben sich die Österreicher gut verkauft. "Viel besser als Forsberg und Zibanejad können sie auch nicht sein", so Bader.
Im Vorjahr lieferten die Österreicher den kanadischen NHL-Stars bei der WM in Prag ein denkwürdiges Duell, machten im Schlussdrittel einen 1:6-Rückstand wett und mussten sich erst in der Verlängerung mit 6:7 geschlagen geben. Eine schöne Erinnerung, aber daran "darf man nicht denken", sagte Stürmer Peter Schneider.
Die Streiche
Anfang 2025 gastierten beide mit ihren NHL-Teams knapp hintereinander bei den Carolina Hurricanes. Wie es der Zufall so will, waren sowohl die Penguins mit Crosby als auch Fleury, in der Zwischenzeit bei Minnesota, im selben Hotel. Das rief die Stars auf den Plan.
Crosby verschaffte sich mit ein paar Teamkollegen den Zimmerschlüssel von Fleury. Sie stellten dort alle Möbel komplett um. Als Reaktion fand Fleury Crosbys Ausrüstungstasche in der Arena – er rieb Vaseline auf das Visier, zog die Schnürsenkel der Schlittschuhe falsch herum ein und stopfte Beef Jerky in seinen Tiefschutz.
Dazu muss man wissen: Fleury ist 40 Jahre alt, Crosby 37. Doch ihre kindliche Energie werden sie wohl nie verlieren. Als die beiden am 9. März dieses Jahres das letzte Mal gegeneinander spielten, erzielte Crosby das spielentscheidende Tor. Danach trafen sie sich in den Katakomben der Arena. „Wir haben uns jahrelang fast jeden Tag gesehen. Wir hatten enorm viel Spaß. Ich besonders, wenn ich im Training seine Schüsse abgewehrt habe. Heute war mir aber nicht zum Lachen zumute“, erzählte Fleury, der nach der WM seine glanzvolle Karriere beenden wird.
Fleury hat insgesamt 88 Millionen Dollar (79 Mio. Euro) Gehalt bezogen und liegt mit 575 Siegen in der ewigen Statistik nur hinter Martin Brodeur. Was ihm noch fehlt: Mit dem WM-Titel würde er in den Triple-Gold-Club kommen. Dann hätte er NHL, Olympia (2010) und WM gewonnen. Crosby ist dank seiner WM-Goldenen 2015 und dem Olympia-Sieg 2010 schon Mitglied im Club.
Beim 5:1-Testsieg der Kanadier vor der WM gegen Österreich in Wien waren die beiden übrigens noch nicht im Kader der Kanadier. Wer weiß, was ihnen in Wien alles eingefallen wäre?
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