Viel Rot-Weiß-Rot in Schweizer Nationalliga

APA6973496-2 - 21022012 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Erste Bank Liga, Viertelfinale, Best of seven/2. Spiel zwischen KAC und Red Bull Salzburg am Dienstag, 21. Februar 2012, in Klagenfurt: Im Bild jubelt KAC-Spieler Raphael Herburger über sein Siegestor in der Overtime. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Vier Österreicher jagen in der höchsten Schweizer Spielklasse dem Puck nach - so viele wie nie zuvor.

Mit so vielen österreichischen Eishockey-Legionären wie nie zuvor startet am Wochenende die Schweizer Nationalliga A in die neue Saison. Vier ÖEHV-Teamspieler stehen bei Clubs der höchsten Spielklasse im Land des Vize-Weltmeisters aktuell im Kader, ein fünfter könnte im Laufe der Saison dazukommen.

Stefan Ulmer (22) verteidigt unverändert für Lugano, Oliver Setzinger (30) stürmt für Aufsteiger Lausanne und die Angreifer Martin Ulmer (25) und Raphael Herburger (24) laufen für Biel ein. Dazu ist Johannes Bischofberger (19) nach Davos gewechselt, er scheint aber vorerst nur im Nachwuchskader auf. Nichts wurde aus dem Engagement von Andreas Nödl (26), dessen Probevertrag in Lausanne nicht verlängert wurde.

"Die Schweizer Liga ist sehr schnell, sehr europäisch, daran muss man sich gewöhnen", erklärte Ulmer, der seit drei Jahren für Lausanne spielt. "Aber ich kenne die meisten Österreicher, die in der Schweiz spielen. Sie sind alle schnelle Eisläufer", hob der 22-Jährige die Vorzüge seiner ÖEHV-Teamkollegen vor.

Ulmer selbst hat seinen Innenband-Einriss aus der Vorsaison und eine in der Vorbereitung zugezogene Schulterverletzung vollständig überwunden. "Ich bin momentan top vorbereitet und sehr zuversichtlich. Wir haben ein sehr hohes Ziel", betonte der Vorarlberger, der im Vorjahr mit Lugano im Viertelfinale gescheitert war.

In der Vorbereitung spielte er zusammen mit Julien Vauclair in der ersten Abwehrlinie. Die beiden gelernten Offensivverteidiger haben sich dabei "sehr gut ergänzt", so Ulmer, der vor allem im defensiven Bereich "sehr hart" an sich gearbeitet hat.

"Ich hoffe, dass ich diese Saison mehr Powerplay spielen kann. Es liegt aber nur an mir, wie viel Eiszeit ich bekomme", stellte Ulmer klar, der neben seinem Bruder Martin auch noch dessen Biel-Klubkollegen Herburger sehr gut kennt. Der Vater der Ulmer-Brüder war nämlich dessen erster Trainer. "Wir haben schon in Zürich gemeinsam gespielt und gewohnt."

Setzinger wieder fit

Setzinger war in der Aufstiegssaison trotz längerer Pause wegen eines Kreuzbandrisses zweitbester Scorer von Lausanne. Der schnelle Flügel ist nun wieder fit und hätte mit Ex-NHL-Spieler Nödl beinahe einen ÖEHV-Stürmer als Clubkollegen bekommen. Doch am Donnerstag fiel die Entscheidung gegen ein Engagement des Wieners, weil dieser nach seinem im Frühjahr erlittenen Kreuzbandriss nicht hundertprozentig fit werden könnte, wie der vom ehemaligen dänischen KAC-Stürmer Heinz Ehlers betreute Club aus Lausanne mitteilte.

Neu in der Schweiz ist dagegen Herburger, der von Meister KAC den Sprung in die NLA geschafft hat. Sein Teamkollege Martin Ulmer hat in der vergangenen Saison für den EHC Biel, an den er verliehen gewesen war, sein NLA-Debüt gefeiert und ist vom dreifachen Meister verlängert worden.

In den weiteren europäischen Top-Ligen ist Österreich nur noch durch Verteidiger Andre Lakos (34) vertreten, der von den Vienna Capitals zu Pirati Chomutov nach Tschechien gewechselt ist. Auch Teamstürmer Thomas Hundertpfund (23) hat den KAC verlassen und geht nun für den schwedischen Zweitligisten Timra IK auf Torjagd.

Teamtorhüter Bernhard Starkbaum (27) spielt nicht mehr für den schwedischen Erstligisten MODO Örnsköldsvik, hat aber noch keinen Verein gefunden und trainiert daher vorerst weiter bei seinem Ex-Club. Starkbaum wird zu Saisonbeginn wohl nur Zuschauer sein, hofft aber, dass in einer Topliga bald Bedarf nach einem neuen Torhüter da ist.

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