Eishockey: Schwieriger Start für die neue Verbandsführung

PK NEUES PRÄSIDIUM ÖEHV: STEPINA/HARTMANN/STOCKHAMMER/ROPATSCH
Das neue Präsidium des Eishockeyverbandes steht von Anfang an unter Druck. Am Freitag tagt wieder ein Schiedsgericht.

Als die „vier Musketiere im österreichischen Eishockey“ bezeichnete Vizepräsident Nicolas Stockhammer das neue Präsidium des Verbandes bei einer Pressekonferenz in Wien. Der ehemalige Nachwuchs-Teamspieler und Politikwissenschaftler sprach gemeinsam mit Präsident Klaus Hartmann, Vizepräsidentin Yasmin Stepina und Vizepräsident Günther Ropatsch über das Programm das neuen Teams, das bei der Generalversammlung im Juni gewählt worden war.

Das Schiedsgericht des neuen Präsidiums hat entschieden, dass die Wahlanfechtung diverser Vereine abgewiesen wird und die Wahl rechtswirksam sei. Am Freitag tagt jedoch das Schiedsgericht des alten Präsidiums. Eine Fortsetzung des Konflikts vor einem Gericht ist wahrscheinlich.

Hartmann selbst gestand ein: Sollte er bei der nächsten Wahl wieder auf einem Wahlantrag stehen, dann "würde ich darauf achten, dass dieser zwei Unterschriften hat". Genau das war der Streitpunkt. Denn auf dem Wahlantrag des niederösterreichischen Verbandes war nur eine Unterschrift. "Es gibt vom Schiedsgericht die Empfehlung, die Statuten zu überarbeiten. Die Diskussion zeigt, dass es hier Schwächen gibt."

Die Kündigung von Geschäftsführer Christian Hartl, der 25 Jahre für den Verband arbeitete, hat Folgen: Im September ist vor dem Arbeitsgericht die erste Verhandlung. Vizepräsident Stockhammer kündigte für die Neubesetzung dieser Stelle an: „Unser Ziel ist es, Profis in die Geschäftsführung zu bringen.“

Präsident Hartmann will sich in den nächsten Tagen um die Finanzen kümmern. Teamchef und Sportdirektor Roger Bader hat auch bei der neuen Verbandsführung das Vertrauen gewonnen und steht außer Diskussion.  

Die größten Aufgaben des Präsidiums in den nächsten Monaten: Den Ausfall des abgesprungenen Sponsors Erste Bank (300.000 Euro) auszugleichen, den Vertrag zischen Liga und Verband neu zu verhandeln und die vielen kleinen Vereine zufriedenzustellen, die auf die Einlösung des Wahlversprechens nach Gebührensenkungen pochen werden.

Der Höhepunkt

Die nächste große sportliche Herausforderung für Österreich ist die Teilnahme an einem der wichtigsten und prestigeträchtigsten Turniere im Eishockey. Zum Jahreswechsel steigt in Kanada die Unter-20-WM der besten zehn Mannschaften der Welt. Österreich hat sich sensationell qualifiziert. Bis Ende September sollte feststehen, ob das Turnier wegen der Corona-Pandemie stattfinden kann.

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