Klage gegen den KURIER: Das PR-Desaster des Eishockeyverbandes

Das Präsidium: Yasmina Stepina, Klaus Hartmann, Nicolas Stockhammer und Günther Ropatsch
Trotz der Erfolge kommt der ÖEHV nicht aus den negativen Schlagzeilen. Jetzt berichtet der Standard über eine Klage des Verbandes gegen den KURIER.

Ein Bericht des Standard über die Klage des österreichischen Eishockey-Verbandes gegen den KURIER sorgte für Aufsehen.

Der ÖEHV sah sich wegen eines Artikels über seine finanziellen Probleme am 1. April in seinem wirtschaftlichen Ruf geschädigt und reichte ohne Gesprächsangebot Klage gegen den KURIER und den Verfasser ein. Im Standard nahm der ÖEHV dazu öffentlich Stellung. Die Klage war auch ein Tagesordnungspunkt bei der Generalversammlung am 14. Juni in Linz. Die Geschichte entwickelt sich im Jahr der historischen Erfolge des Frauen- und des Herrenteams zu einem PR-Desaster für den Verband.

Bei einer Pressekonferenz am 31. März wurde ÖEHV-Präsident Klaus Hartmann vom KURIER auf das Minus von einer halben Million Euro aus dem Geschäftsjahr 2024 angesprochen. Er antwortete: „Ich weiß nicht, wo die Zahl her kommt. Ich habe das auch gelesen. ... Fakt ist, dass wir rund 300.000 Euro aus dem Operativen in etwa Minus gemacht haben...“ Wenige Wochen später wurde es mit dem Geschäftsbericht, der dem KURIER vorliegt, offiziell: Darin steht ein „Jahresfehlbetrag“ von 557.040,80 Euro. Ein Kredit, der das Minus abdecken soll, kostet den Verband jetzt 20.600 Euro an Zinsen jährlich.

Das Eigenkapital

Der Wirtschaftsprüfer des Verbandes kam zum Schluss, dass es keine Einwendung gibt und das Eigenkapital (auch dank des Vermögens aus der 2021 aufgelösten Stiftung) bei 2.193.129,53 Euro liegt. Sieht man die Berichte aber nicht isoliert, sondern geht zwei Jahre zurück, dann kann man die Entwicklung unter dem Präsidium Hartmann gut erkennen: Ende 2022 lag das Eigenkapital bei 3.106.787,39 Euro. Man kann sich ausrechnen, wie der ÖEHV 2028 bei der Neuwahl des Präsidiums dasteht, wenn der Turnaround nicht geschafft wird. 

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