Grabner: "Wollen auf der letzten Saison aufbauen"

Grabner: "Vor zwei Jahren hatte ich lange Strecken ohne Tore, das ist jetzt besser."
Der Villacher will in dieser Saison 25 bis 30 Tore schießen.

Michael Grabner startet am Freitag mit den New York Islanders gegen die New Jersey Devils in seine fünfte Saison in der National Hockey League (NHL). Der 25-jährige Villacher ist an Spielen (234) und Toren (77) der zweiterfolgreichste Österreicher in der stärksten Eishockey-Liga der Welt nach Thomas Vanek.

Die Islanders haben im Vorjahr erstmals seit 2007 das Play-off erreicht und sind erst nach hartem Kampf gegen die klar favorisierten Pittsburgh Penguins ausgeschieden. Grabner war mit 16 Treffern im Grunddurchgang zweitbester Torschütze seines Clubs. Der pfeilschnelle Flügelstürmer erklärte im Gespräch mit der APA, dass er hofft, dass die Islanders auf dieser guten Saison aufbauen können, was er dazu beitragen will, warum er Vanek so schätzt und er überzeugt ist, dass sein Freund Michael Raffl noch heuer sein NHL-Debüt für die Philadlephia Flyers geben wird.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie und die Islanders in diese Saison?
Grabner:
Wir wollen auf der letzten Saison aufbauen, da haben wir einen großen Schritt gemacht. Der nächste Schritt ist wieder ins Play-off und dann so weit wie möglich zu kommen.

Was kann man aus der vergangenen Saison an Erfahrung mitnehmen?
Jeder hat gesehen was es braucht, um ins Play-off zu kommen. Man muss in jedem Spiel 60 Minuten alles geben, jedes Drittel zählt. Es ist ja sehr knapp geworden. Man hat gesehen, wie konstant man sein muss.

Bringt die enge Serie gegen Pittsburgh mit seinen Stars Crosby und Malkin auch Selbstbewusstsein, das Wissen, dass man auch die Top-Teams schlagen kann?
Wir haben in der vergangenen Saison auch die Top-Mannschaften geschlagen. Gegen Pittsburgh haben uns die Experten aber keine Chance gegeben. Wir waren die bessere Mannschaft, Pittsburgh hat die Chancen verwertet, wir haben zweimal nur in der Overtime verloren. Und das, obwohl 15 oder 16 Spieler von uns erstmals im Play-off dabei waren. Das hilft uns jetzt.

Wo sehen sie das meiste Steigerungspotenzial in der Mannschaft?
Wir dürfen nicht vom Gas gehen, wenn wir vorne liegen, und Angst vor dem Gewinnen haben. Wir dürfen eine Führung im Schlussdrittel nicht verspielen.

Die Mannschaft ist ziemlich gleich geblieben, allerdings wurde Kapitän Mark Streit abgegeben. Was bedeutet das für die Mannschaft?
Streit war der Kapitän und beste Verteidiger. Aber wir hatten auch junge Verteidiger, die sich in den Vordergrund gespielt haben. Sie waren eine gute Vertretung für Streit. Wir sind als Gruppe jetzt schon drei oder vier Jahre zusammen, hatten im Vorjahr gute Erfolge und sind zusammengeblieben.

Sie haben in 45 Spielen 16 Tore erzielt. Waren Sie damit zufrieden?
Meine Leistung war gut. Ich hatte einen guten Start und war ziemlich konstant. Vor zwei Jahren hatte ich lange Strecken ohne Tore, das ist jetzt besser.

Haben Sie sich auch persönliche Ziele gesetzt?
Ich hoffe, dass ich wieder einen Schritt nach vorne machen und der Mannschaft helfen kann. Über Tore habe ich mir noch nicht viele Gedanken gemacht, aber es wäre schön, wenn ich so in den Bereich mittlere 20 bis 30 kommen könnte.

Wie war Ihr Trainer (Jack Capuano) mit Ihnen zufrieden und was erwartet er heuer von Ihnen?
Er hat gesagt, dass es gepasst hat, weil ich überall einsetzbar war und ich meine Punkte gemacht habe, egal wo er mich eingesetzt hat oder wieviel ich gespielt habe.

Thomas Vanek ist am Dienstag zum Kapitän der Buffalo Sabres bestimmt worden. Was sagen Sie dazu?
Ich freue mich für ihn. Da sieht man, was er als Österreicher erreicht hat. Vielleicht zeigt das auch den jungen
Österreichern den Weg und es kommen mehr in die NHL. Thomas ist einer der besten Torschützen der Welt und ein Weltklassetyp.

Ihr Freund Michael Raffl, mit dem Sie einen Teil der Vorbereitung gemeinsam absolviert haben, ist von den Philadelphia Flyers ins Farmteam geschickt worden. Wie schätzen Sie seine Situation ein?
Ich glaube, sie schauen, dass er einige Erfahrung sammelt. Ich habe Spiele gesehen, er hat in der Vorbereitung keine Fehler gemacht. Aber ich glaube, sie wollen, dass er das Spiel offensiver in die Hand nimmt. Das hat er im letzten Testspiel mit zwei Toren getan. Ich bin sicher, dass er sich nach oben spielt und glaube, dass er in zwei, drei Monaten seine Chance bekommt.

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