Eine halbe Million Euro für den WM-Winter

Eine halbe Million Euro für den WM-Winter
Sölden hat sich die Vorbereitungen auf die Skisaison einiges kosten lassen. Zettel will an alte Erfolge anknüpfen.

Während die Ostösterreicher am Mittwoch bei bis zu 28 Grad den Spätsommer genossen, flitzten die Alpin-Asse schon wieder in Europas Hochgebirge durch Tore und um Kippstangen herum. Exakt ein Monat trennt die Ski-Damen noch vom Saisonstart in Sölden, am Mittwoch nahmen die österreichischen Technikerinnen den Rettenbachferner im Ötztal unter die Kanten, während der schwedische Slalom-Weltcupsieger André Myhrer in Hintertux mit Föhn, Sturm und dichten Wolken kämpfte.

Am Samstag, 27. Oktober, soll sie also eröffnet werden, die Alpin-Saison 2012/’13, die ihren Höhepunkt in der WM in Schladming finden wird. Dafür waren im Ötztal im Sommer wieder die Bagger unterwegs, am Steilhang der Weltcupstrecke wurde die Beschneiungsanlage ausgebaut, um eine neuer­liche Absage wegen Schneemangels – wie zuletzt vor sechs Jahren geschehen – zu verhindern.

"Wir haben die Kapazität der Anlage verdreifacht", sagt Weltcup-Pressechef Ernst Lorenzi, "jetzt können wir die Piste in drei kalten Nächten präparieren." Eine halbe Million Euro haben die Bergbahnen Sölden dafür investiert, gleichwohl hat sich der Steilhang durch den für die Gletscher schwierigen, weil heißen Sommer wieder verändert. "Im Vergleich zum letzten Jahr ist er heuer wohl um ein, zwei Tore länger", sagt Lorenzi, "denn im unteren Bereich der Piste schmilzt mehr Eis weg."

Die Spätstarter

Einige bekannte Gesichter werden beim Saisonstart noch fehlen: Frankreichs Jungstar Alexis Pinturault, der sich Ende Juli einen Bänderriss im linken Knöchel zugezogen hat, spielte zwar zuletzt schon wieder Minigolf, widmet sich aber vor allem der Physiotherapie und dem Krafttraining. Die Rückkehr des 21-Jährigen in den Skiweltcup ist derzeit entweder für die Rennen in Beaver Creek (USA) Ende November oder eine Woche später in Val d’Isère vorgesehen.

In Nordamerika wird auch sein Landsmann Jean-Baptiste Grange wieder auf Skiern stehen, aber wohl noch nicht wettkampfmäßig. Denn der amtierende Slalom-Weltmeister laboriert nach seinem Kreuzbandriss im April immer noch an Knieproblemen, die Patellarsehne bereitet Kummer. "Ich lege mich nicht auf ein Datum für die Rückkehr fest", sagte der 27-Jährige dem Dauphiné Libéré; immerhin haben sich seine Rückenprobleme gebessert.

Der Rücken ist auch beim Südtiroler Christof Innerhofer noch immer ein Thema. Der dreifache WM-Medaillengewinner von 2011 konzentriert sich deswegen vorerst auf Abfahrt und Super-G, um wenigstens in irgendeiner Form wieder Skisport betreiben zu können.

Dieses Thema ist für ein Torläufer-Trio Geschichte: Nach dem Finnen Kalle Palander (Weltmeister 1999) haben auch die Kanadier François Bourque (nach drei Kreuzbandrissen innerhalb von vier Jahren) und Patrick Biggs ihre Karriere beendet.

Ganz im Gegensatz zu Kathrin Zettel: Die 26-jährige Göstlingerin fühlt sich inzwischen erstmals seit Jahren wieder so richtig fit und will endlich wieder an ihre alten Erfolge anknüpfen.

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