Doppelsieg in Aspen
Kathrin Zettel und Aspen, das passt: Im auf 2400 Metern gelegenen Ort in den Rocky Mountains feierte die Niederösterreicherin 2005 ihren ersten Podestplatz, ein Jahr später den ersten Sieg – und am Sonntag kletterte die 26-Jährige zum achten Mal am selben Ort aufs Siegespodest.
Ihr Sieg im Slalom war erstaunlich – denn Zettel fuhr im Finale, als gäbe es nichts Leichteres, als einer Marlies Schild in Angriffsstimmung mal eben 37 Hundertstelsekunden abzunehmen. Schon im ersten Durchgang war sie der Branchenführerin um drei Zehntel voraus gewesen. "Ich bin total überwältigt. Wie’s auf der Anzeigetafel im Ziel grün aufgeleuchtet hat, hab ich gedacht, ich spinn’."
Kathrin Zettel hat aber überhaupt nicht gesponnen, sondern vielmehr ganz richtig gesehen, und hätte sie im Slalom von Levi nicht dieses blöde Hoppala mit der Kippstange auf dem Helm gehabt (Brille verrutscht, Sicht weg, ausgeschieden), sie könnte im Gesamtweltcup der Slowenin Tina Maze (gestern Dritte) sogar noch näher sein als jene 50 Punkte Abstand, die der Computer derzeit ausspuckt.
Kathrin Zettel hat also ihren – man glaubt es kaum – zweiten Weltcupsieg im Slalom errungen, Kathrin Zettel hat einen Schlussstrich unter eine lange Leidenszeit voller Knie- und Hüftschmerzen gezogen, die sie bis an die Grenze zum Hut-Draufhauen gebracht hatte. So ganz, ganz schmerzfrei ist sie freilich noch immer nicht, aber die Probleme sind vernachlässigbar geworden. Und nachdem sie jetzt weiß, welche Therapien bei ihr anschlagen, war der gestrige Erfolg wohl nur der Anfang einer neuen Erfolgsserie der Göstlingerin.
Die Jagd geht weiter
Marlies Schild hingegen biss sich einmal mehr die Zähne am Allzeit-Rekord der Schweizerin Vreni Schneider aus und hält weiter bei 33 Siegen. Doch die momentan von Rückenschmerzen geplagte Salzburgerin war auch so zufrieden: "Ich hab’ jetzt ein Ergebnis im Ziel, das ist schon mal gut."
Drei Anläufe hat sie dafür gebraucht (den Riesenslalom in Sölden hatte sie ja ausgelassen), zwei Mal ist sie ausgeschieden, und am Morgen vor dem Rennen war Schild auch noch ungewöhnlich nervös, ein Zeichen dafür, dass die sieglose Zeit seit Anfang Februar doch Spuren hinterlassen hat. Nun hat die Salzburgerin vorerst Pause – der nächste Einsatz ist erst beim Riesenslalom in St. Moritz (9. Dezember).
Name | Land | Zeit | |
1. | Kathrin Zettel | AUT | 01:42,5 |
2. | Marlies Schild | AUT | 01:43,1 |
3. | Tina Maze | SLO | 01:44,3 |
4. | Maria Höfl-Riesch | GER | 01:44,4 |
5. | Maria Pietilä-Holmner | SWE | 01:44,6 |
6. | Lena Dürr | GER | 01:45,3 |
7. | Mikaela Shiffrin | USA | 01:45,5 |
8. | Michaela Kirchgasser | AUT | 01:45,6 |
. | Tanja Poutiainen | FIN | 01:45,6 |
10. | Christina Geiger | GER | 01:45,7 |
11. | Veronika Velez-Zuzulova | SVK | 01:46,0 |
12. | Therese Borssen | SWE | 1.46,27 |
13. | Frida Hansdotter | SWE | 01:46,4 |
14. | Sarka Zahrobska | CZE | 01:46,7 |
15. | Fanny Chmelar | GER | 01:46,8 |
16. | Bernadette Schild | AUT | 01:46,9 |
17. | Wendy Holdener | SUI | 01:47,2 |
18. | Manuela Mölgg | ITA | 01:47,4 |
. | Marie-Michele Gagnon | CAN | 01:47,4 |
20. | Carmen Thalmann | AUT | 01:47,4 |
21. | Brittany Phelan | CAN | 01:47,6 |
22. | Nastasia Noens | FRA | 01:47,8 |
23. | Anne-Sophie Barthet | FRA | 01:47,9 |
24. | Jessica Depauli | AUT | 01:48,1 |
25. | Anna Swenn-Larsson | SWE | 01:48,3 |
26. | Emelie Wikström | SWE | 01:48,3 |
27. | Nathalie Eklund | SWE | 01:48,5 |
28. | Marusa Ferk | SLO | 01:49,2 |
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