Doping-Affäre: Die Österreicher sind wieder auf freiem Fuß
Die österreichischen Langläufer und der WM-Teilnehmer aus Kasachstan, die gestern in Seefeld festgenommen wurden, wurden heute nachmittags laut
Staatsanwaltschaft Innsbruck wieder enthaftet.
Gegen die Sportler besteht der Verdacht des Sportbetruges. Das heißt, dass sie verdächtig sind, trotz anderslautender Verpflichtungen und Erklärungen gegenüber Veranstalter, Verbänden und Sponsoren eine verbotene Dopingmethode angewendet und damit unrechtmäßig Unterstützungen und/oder Preisgelder erlangt oder zu erlangen versucht zu haben.
Die beiden ÖSV-Läufer und der kasachische Sportler haben das Eigenblutdoping zugestanden und umfangreiche Angaben gemacht. Inhaltlich können dazu derzeit aber keine weiteren Auskünfte gegeben werden. Da aber nach dem derzeitigem Ermittlungsstand nicht anzunehmen ist, dass die verdächtigten Athleten auf freiem Fuß die Ermittlungen beeinträchtigen würden, liegen keine Gründe für eine Untersuchungshaft vor. Die Staatsanwaltschaft hat daher ihre Enthaftung angeordnet. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Zu einzelnen noch ausständigen Ermittlungsschritten können keine Auskünfte gegeben werden.
Estnische Athleten noch in Haft
Die beiden estnischen Athleten sind noch in Haft. Ihre Vernehmungen sind noch nicht abgeschlossen. Bis morgen Vormittag wird von der Staatsanwaltschaft zu entscheiden sein, ob ein Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft gestellt oder ebenso die Enthaftung angeordnet wird.
Auch die beiden deutschen Staatsangehörigen, gegen die die Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Dopings nach dem deutschen Antidopinggesetz ermittelt, bleiben vorerst in Haft. Auch bei ihnen sind die Vernehmungen noch nicht abgeschlossen. Sie betreffend wird ebenfalls bis längstens morgen Vormittag seitens der Staatsanwaltschaft Innsbruck zu entscheiden sein, ob zum Zweck der Auslieferung an Deutschland die Übergabehaft beantragt und sie in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert werden. Das weitere Ermittlungsverfahren gegen sie wird von der Staatsanwaltschaft München I gemeinsam mit den Ermittlungen gegen den deutschen Sportmediziner geführt werden.
Wie der KURIER weiß, kursiert seit Donnerstagabend ein Video in den sozialen Netzwerken, das den mutmaßlichen Dopingsünder Max Hauke während einer unerlaubten Bluttransfusion zeigt. Aus rechtlichen, wie auch moralisch-ethischen Gründen werden wir dieses nicht verbreiten.
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