Die Olympischen Winterspiele im ORF: Hintern unfaul, gä?

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Guido Tartarotti über die "olympische Unsterblichkeit" und ORF-Co-Kommentatorin Alexandra "Gä" Meissnitzer.

Die inoffiziellen Weltmeisterschaften im Antilopenaugenessen und Mit-Maden-Schmusen, auch bekannt als RTL-Dschungelcamp, die konnten stattfinden in der Nacht auf Sonntag. Dabei gab es auch dort viel Wind. „Es tut mir unendlich leid, aber ich konnte es einfach nicht halten“, sagte ein Kandidat.

Die Olympia-Abfahrt musste um einen Tag verschoben werden: „Leider steht der Berg am falschen Platz“, sagte Hans Knauß so richtig. Oder, um die Wetter-Moderatorin Christa Kummer zu zitieren: „Wie die Windpfeilchen da angasen!“

Montag früh war es dann so weit. Kommentator Oliver Polzer: „Sie haben sich den Wecker gestellt, dann guten Morgen und Bravo, Sie haben alles richtig gemacht.“

Die österreichischen Abfahrer – „das sind die, die um die olympische Unsterblichkeit kämpfen“ (Polzer) – machten dann nicht alles richtig. Vielleicht hatten sie bei der Kamerafahrt von Joachim Puchner nicht genau aufgepasst: „Ua, des wird gla kapp, lecht onstadel, leicht gesichtstot, Hintern unfaul, on jetzt hona de Kempa, howa de Virekreisa.“

Mancher fuhr eine „rotzfreche Linie“, andere „erwischten die Stelle goldig“, wieder andere haben „ein bissl hinten einidruckt“. Dominik Paris „ließ sich“ sogar „gehen“.

Alpine Skiing - Beijing 2022 Olympic Games

Matthias Mayer durfte dann als Bronze-Gewinner „die Faust in den olympischen Himmel ballen“. Und Beat Feuz erwies sich als beneidenswert unfaul im Hintern, denn er gewann Gold: „Hawedehre, der Feuz ziagt ihn da obe“ (Hans Knauß).

Nur Kilde, der stand „im Moment nicht auf dem Podium“, leider verriet Polzer nicht, ob es Kilde im zweiten Abfahrtsdurchgang oder bei den Interviews dann doch noch in die Medaillenränge geschafft hat.

Dann ging es gleich weiter mit dem Damen-Riesentorlauf: „Das Nervenkostüm der Kathi Truppe steht natürlich im Blickpunkt“, wusste der ORF-Kommentator. Und „Liensberger will die Ski gut ins Ziel bringen“ (das gelang ihr, die Ski nahmen keinen Schaden).

Die Co-Kommentatorin Alexandra „Gä“ Meissnitzer schaffte es dann, gä, ihre „Gä“-Rate, gä, auf 7,28 „Gä“ pro Läuferin zu steigern, gä?

Alpine Skiing - Women's Giant Slalom Run 2

Die Interviews brachten dann wieder die entscheidenden, die ewigen Fragen des Sports: „Was ist in diesem Moment in Ihrem Kopf vorgegangen?“ sowie „Wem widmen Sie diese Medaille?“ Leider hat noch niemand geantwortet: Nichts. Und niemandem.

Insgesamt: Eine spannende Art, die Woche zu beginnen. „Wir sind hier, um unsere Ängste zu überwinden“, hieß es im Dschungelcamp. Oder, um Abfahrer Daniel Hemetsberger zu zitieren: „Jo, werma seng.“ Oder, um Helge Payer beim Fußballspiel Rapid gegen Hartberg zu zitieren: „Es passt nicht jeder Topf auf jeden Deckel.“

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