Das Geheimnis des aggressiven Schnees

Das Geheimnis des aggressiven Schnees
Bei TV-Übertragungen hört man ständig "aggressiver Schnee". Wir erklären, was Schnee aggressiv macht.

Er kann hart sein oder weich, nass oder trocken, seit einiger Zeit ist er sogar aggressiv – die Rede ist vom Schnee. Doch warum wird das weiße Zeug zum Gegner der Skifahrer?

Vom aggressiven Schnee ist vor allem die Rede, wenn in großen Höhen auf Kunstschnee gefahren wird, in Beaver Creek (Zielhöhe: 2721 Meter) oder St. Moritz (2040 Meter) etwa. Natürliche Schneeflocken haben winzige "Arme" – sie entstehen, wenn Wassermoleküle an einem Staubkorn nach und nach festfrieren und feingliedrige Kristalle bilden. Dieser Vorgang entwickelt sich von innen nach außen, in den Zwischenräumen ist Luft eingeschlossen.

Der Ursprung von Kunstschnee hingegen sind Wassertröpfchen. Sie gefrieren von außen nach innen (weshalb oft noch Wasser in nicht gefrorener Form enthalten ist), und sie haben auch keine "Arme" – das ergibt in Summe eine wesentlich kompaktere Masse. Diese enthält auch weniger Luft zwischen den Kristallen.

Deswegen ist die Reibungsfläche an den Skiern größer als etwa auf Pulverschnee, und deswegen ist ein präziserer Kanteneinsatz gefragt. Kommen nun noch trockene Luft und Kälte (etwa durch die Höhenlage) dazu, wird die Unterlage noch kompakter, der Widerstand noch größer – und der Schnee wird "aggressiv".

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