Zwei Comebacks und ein Debüt bei der Damen-Premiere in Gröden

Ilka Stuhec siegt, Nicol Delago überrascht - und Ramona Siebenhofer jubelt.

So gefeiert wurde schon lange nicht mehr nach einem Damen-Rennen, und das aus dreifach gutem Grund:

Die Slowenin Ilka Stuhec feierte in der ersten Damen-Abfahrt auf der sonst den Herren vorbehaltenen Saslong-Piste im Grödnertal ihren ersten Weltcupsieg seit dem 15. März 2017 – danach warf sie Ende Oktober ein Kreuzbandriss aus der Erfolgsspur. „Es war schwierig für mich, zu Hause die Rennen zu verfolgen, und bei meinem Comeback hatte ich mir auch sehr hohe Ziele gesetzt“, gestand Stuhec. „Da habe ich mir selbst zu viel Druck auferlegt. Dann bin ich zu dem Punkt gelangt, an dem ich gemerkt habe, so geht es nicht – und jetzt fahre ich wieder so, dass ich einfach Spaß habe.“

Und wie: Ihre Siegerzeit war schneller als jene des Südtiroler Vorfahrers Peter Fill. Und der ist immerhin zweifacher Abfahrtsweltcup-Sieger bei den Herren.

Lokalmatadorin Nicol Delago, 22, aus Wolkenstein überraschte im Nachbarort St. Christina mit dem zweiten Platz und wurde gefeiert, als hätte sie soeben Olympia-Gold und den Gesamtweltcup gewonnen. Freilich war sie bereits in Lake Louise Fünfte und hat ihren Aufwärtstrend bestätigt.

Und Ramona Siebenhofer schließlich raste zum zweiten Mal in ihrer Karriere aufs Podest, wie 2015 in Lake Louise wurde die 27-jährige Steirerin Dritte. „Schon als ich im Ziel abgeschwungen habe, habe ich mir gedacht, dass das wohl sehr gut gewesen sein muss“, freute sich die Wahl-Salzburgerin, die nach dem Materialwechsel im vorletzten Sommer und Veränderungen im Betreuerstab im vergangenen ihr Umfeld nun optimal gestaltet sieht. „Gerade Florian Scheiber bringt als früherer Rennläufer, der erst seit 2016 nicht mehr aktiv ist, frischen Wind rein“, sagt Polizeisportlerin Siebenhofer. Und: „Es war lange für mich schwierig, gute Trainingsleistungen auch im Rennen zu zeigen, jetzt ist diese Last von mir abgefallen.“

Mit Bruderhilfe

Freude herrschte auch bei Mirjam Puchner, die nach ihrem Schien- und Wadenbeinbruch bei der WM 2017 in St. Moritz als Sechste aufzeigte. „Es ist eine brutale Erleichterung“, sagte die Salzburgerin, die auch vom Wissen ihres eigens mitgereisten Bruders Joachim profitierte, der die Saslong mehrfach als Rennläufer absolviert hat. „Er hat mir bei der Besichtigung extrem geholfen“, sagte die 26-Jährige.

Schlussspurt

Weiter geht’s am Mittwoch mit dem Super-G (11.30 Uhr/live ORFeins) – und dann stehen für einige Damen noch mehr als 600 Kilometer Reise auf dem Plan: Am Freitag und Samstag endet der vorweihnachtliche Schlussspurt mit Riesenslalom und Slalom in Courchevel. Nicole Schmidhofer, am Dienstag Zehnte, nimmt das Rote Trikot der Führenden im Abfahrtsweltcup mit in die Feiertage.

Im französischen Courchevel wird auch Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin wieder zu sehen sein, die die letzten Tage zum Luftholen und Trainieren genutzt hat. Im heurigen Kalenderjahr hat die 23-Jährige bereits zwölf Weltcupsiege gefeiert – Damen-Rekord. Bei den Herren hat der Schwede Ingemar Stenmark 1977 und 1979 jeweils 13 geschafft, auch Marcel Hirscher und Hermann Maier haben diese Marke (je einmal) erreicht.

Endstand:

1.

Ilka Stuhec (SLO)

1:22,81

Min.

2.

Nicol Delago (ITA)

1:22,95

+0,14

3.

Ramona Siebenhofer (AUT)

1:23,32

+0,51

4.

Jasmine Flury (SUI)

1:23,68

+0,87

5.

Michaela Wenig (GER)

1:23,70

+0,89

6.

Mirjam Puchner (AUT)

1:23,77

+0,96

7.

Stephanie Venier (AUT)

1:23,97

+1,16

8.

Kira Weidle (GER)

1:23,99

+1,18

.

Lara Gut-Behrami (SUI)

1:23,99

+1,18

10.

Nicole Schmidhofer (AUT)

1:24,01

+1,20

11.

Tina Weirather (LIE)

1:24,02

+1,21

12.

Nadine Fest (AUT)

1:24,04

+1,23

13.

Romane Miradoli (FRA)

1:24,11

+1,30

.

Ricarda Haaser (AUT)

1:24,11

+1,30

15.

Francesca Marsaglia (ITA)

1:24,21

+1,40

16.

Tamara Tippler (AUT)

1:24,26

+1,45

17.

Corinne Suter (SUI)

1:24,31

+1,50

18.

Michelle Gisin (SUI)

1:24,36

+1,55

.

Ragnhild Mowinckel (NOR)

1:24,36

+1,55

20.

Priska Nufer (SUI)

1:24,39

+1,58

21.

Elena Curtoni (ITA)

1:24,42

+1,61

22.

Christina Ager (AUT)

1:24,45

+1,64

23.

Joana Hählen (SUI)

1:24,48

+1,67

24.

Kajsa Vickhoff Lie (NOR)

1:24,49

+1,68

25.

Lisa Hörnblad (SWE)

1:24,50

+1,69

26.

Roni Remme (CAN)

1:24,59

+1,78

27.

Alice Merryweather ( USA)

1:24,70

+1,89

28.

Nadia Fanchini (ITA)

1:24,74

+1,93

29.

Ester Ledecka (CZE)

1:24,75

+1,94

30.

Tiffany Gauthier (FRA)

1:24,79

+1,98

 

Weiter:

33.

Anna Veith (AUT)

1:24,89

+2,08

Ausgeschieden: Nina Ortlieb (AUT), Sabrina Simader (KEN)

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