City Event in Oslo: Marco Schwarz hielt die Fahne hoch

Alpine Skiing World Cup - Men's Parallel Giant Slalom
Der Kärntner gewinnt den Bewerb am Holmenkollen in überlegener Manier.

Man nehme den Gegenhang einer Skisprungschanze, 19 Tore, 32 Ski-Asse – und fertig ist das City-Event. Der Holmenkollen zu Oslo war am Neujahrstag Austragungsort des ebenso kurzen (Fahrzeit pro Lauf unter 18 Sekunden) wie kurzweiligen Auftakts. Die Kernfrage lautete wie stets beim Sprint um Riesenslalom-Tore: umfahren – oder die Tore mit beiden Händen wegblocken?

Für Marcel Hirscher nicht leicht zu beantworten, denn das Blocken will trainiert sein, und der siebenfache Gesamtweltcupsieger hat mit seinen 173 Zentimetern Körpergröße auch nicht die besten Voraussetzungen für diese Technik. Oder, mit den Worten des 29-jährigen Salzburgers: „Es wird für mich sicherlich wieder eine große Herausforderung, hier mithalten zu können.“

Und dann noch diese Auslosung für das Achtelfinale: Teamkollege Christian Hirschbühl war der Gegner, „das ist gleich einmal ein schwieriger Einstieg“, mutmaßte Hirscher, der letztlich von einem Fahrfehler des Vorarlbergers profitierte.

Britische Hürde

Und es sollte noch schwieriger werden – im Viertelfinale erwies sich Dave Ryding als unüberwindbare Hürde, nachdem der Brite zuvor schon Manuel Feller besiegt hatte: Nach einem kleinen Fehler im ersten Vergleich fädelte der Salzburger im zweiten ein. „Im ersten Run habe ich den Start ein bissel gegen die Wand gefahren, und dann musste ich im zweiten alles riskieren“, resümierte Hirscher. „Im Endeffekt ist es schon ein bissl eine Formkrise“, sagte der Salzburger nach seinem zweiten Einfädler en suite, „schauen wir, ob ich das bis zu den Klassikern wieder hinbekomme.“

Michael Matt bekam es nach dem Sieg über den Schweizer Luca Aerni mit André Myhrer zu tun, brachte sich aber durch einen Fahrfehler im zweiten Duell um den Aufstieg. Und so war es an Marco Schwarz, das österreichische Fähnchen in Norwegen hochzuhalten. Und das tat der Kärntner: Nach dem Sieg über den Franzosen Alexis Pinturault entfernte der 23-Jährige den Schweden Mattias Hargin und den Schweizer Ramon Zenhäusern. Im Finale war Dave Ryding der Gegner, aber keine Hürde. Und so feierte der dreifache Goldmedaillengewinner der Olympischen Jugendspiele 2012 in Innsbruck zehn Tage nach Platz zwei im Slalom von Madonna di Campiglio seinen ersten Weltcupsieg.

Nichts Neues zeigte übrigens Henrik Kristoffersen: Der Norweger, einmal mehr in die Saison gegangen, um Marcel Hirscher das Skifahrerleben möglichst schwer zu machen, scheiterte schon zum fünften Mal in Serie in der ersten Runde eines Parallelrennens und liegt bereits 280 Punkte zurück.

Kollektives frühes Aus

Österreichs Damen war kein Glück beschieden: Katharina Truppe scheiterte im Achtelfinale um sieben Hundertstelsekunden an der Kanadierin Erin Mielzynski, City-Event-Debütantin Katharina Liensberger zeigte nach groben Fehlern im ersten Teil des Duells mit der Italienerin Irene Curtoni zwar eine famose zweite Fahrt, schied aber wegen einer Hundertstelsekunde Rückstand aus. Und Bernadette Schild musste der Deutschen Christina Geiger den Aufstieg überlassen. „Es ist ein schwieriger Bewerb für mich“, resümierte die Salzburgerin, die am heutigen Mittwoch ihren 29. Geburtstag feiert.

Im Finale setzte sich die Slowakin Petra Vlhova mit Block-Technik gegen Mikaela Shiffrin (in Riesenslalom-Technik) aus den USA durch. Weiter geht’s am Wochenende in Zagreb, wo die Slaloms der Damen (Samstag) und Herren (Sonntag) auf dem Programm stehen.

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