Biathlon: Weißrussischer Munitionmangel

Biathlon: Weißrussischer Munitionmangel
Wegen der Sanktionen der Europäischen Union könnte den Weißrussen bei der WM die Munition ausgehen.

Wegen Sanktionen der Europäischen Union droht kurz vor dem WM-Start den weißrussischen Biathletinnen um Darja Domratschewa die Munition auszugehen. Der deutsche Hersteller dürfe die bestellte Charge von 75.000 Schuss nicht liefern, klagte Andrej Fomotschkin vom Sportministerium nach Angaben weißrussischer Medien vom Mittwoch.

"Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich das auch auf den Erfolg von Darja Domratschewa auswirkt", sagte er. Die EU hatte das Embargo aus Protest gegen das brutale Vorgehen des autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko gegen die weißrussische Opposition verhängt.


Munition ist nicht gleich Munition

Auch Klaus Siebert, der deutsche Trainer der weißrussischen Damen-Mannschaft, ist besorgt. "Es ist schlimm, wenn sich die Politik in den Sport einmischt", erklärte er. Sein Team bereitet sich ab Donnerstag im Bayerischen Wald auf die WM in Ruhpolding (29. Februar bis 11. März) vor. "Wir hoffen, dass wir mit der vorhandenen Munition durchkommen", sagte Siebert. Der 56-Jährige kündigte an, dass man im Training vorerst mit Reservemunition schießen werde.

Denn Munition ist nicht gleich Munition. "Sie wird individuell für jedes Teammitglied hergestellt", sagte Fomotschkin. "Fremde Munition reduziert die Trefferdichte um drei bis fünf Prozent." Pro Weltcup-Saison benötigt ein Athlet 9.000 bis 12.000 Schuss, Weißrussland habe insgesamt 290.000 Schuss bestellt.


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