Schempp siegt in Hochfilzen, Eberhard Siebenter

Deutscher Sieg auch bei den Herren. Martin Fourcade und Tarjei Boe landen auf den Plätzen.

Drei österreichische Biathleten haben im Hochfilzen-Sprint in der Loipe mit den Schnellsten mitgehalten, durch Fehlschüsse aber noch bessere Ergebnisse vergeben. Julian Eberhard schaffte am Freitag nach einer Strafrunde als Siebenter sein bestes Weltcup-Resultat. Simon Eder wurde trotz zweier Schießfehler Elfter. Knapp dahinter landete Dominik Landertinger mit einer Strafrunde an 13. Stelle.

Den Sieg vor 7.700 Zuschauern ging an den fehlerfreien Deutschen Simon Schempp. Der 27-Jährige setzte sich deutlich vor Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade (+9,9 Sek./1 Strafrunde) aus Frankreich und dem Norweger Tarjei Bö (18,9/0) durch.

Der am Schießstand üblicherweise ziemlich fehleranfällige Eberhard (+ 32,7 Sek.) übertraf seine bisherige Bestleistung aus dem Jahr 2013, als er in Oberhof ebenfalls im Sprint Achter geworden war. "Die Schussleistung passt perfekt. Es ist nicht leicht beim Heim-Weltcup ruhig zu bleiben, aber es ist mir heute sehr gut gelungen. Das war eine solide Leistung, ich habe das abgerufen, was ich draufhabe", meinte der stets laufstarke Eberhard und lobte ausdrücklich sein gutes Material.

Viertbeste Laufzeit für Eder

Sein Salzburger Landsmann Eder (38,8) sprach nach viertbester Laufzeit gar vom besten Ski, den er je gehabt habe. Dem verlässlichen Schützen unterlief am Schießstand aber jeweils ein Fehler. "Heute hat der Ski gepasst und das Schießen nicht, irgendwann passt wieder beides", bedauerte Eder, der 2010 als Zweiter der Verfolgung den bisher letzten ÖSV-Podestplatz in Hochfilzen geholt hat. Mit besserem Schießen sei Ähnliches auch im Jagdrennen am Samstag möglich, so Eder.

Der Vorjahresvierte Landertinger (41,0) ging das Rennen auf der sehr harten und deshalb besonders schnellen Kunstschnee-Loipe forsch an. Ein Fehlschuss im Stehendanschlag und eine etwas langsamere Schlussrunde kosteten den Lokalmatador jedoch ein mögliches Spitzenergebnis. "In der dritten Runde habe ich es ein bisschen gespürt. Den einen Schussfehler kann ich verkraften, denn es war nicht einfach. Ich habe eine ziemlich hohe Belastung gehabt", ärgerte sich der im Vergleich zum Auftakt in Östersund im Laufen verbesserte Olympia-Zweite nicht allzu sehr.

Sven Grossegger (39./1 Strafrunde) vergab mehr Weltcuppunkte durch einen Sturz in der Anfangsphase, bei dem er sich einen Ski demolierte. Daniel Mesotitsch (50./2) qualifizierte sich ebenfalls noch für die Verfolgung. Angesichts der guten Leistung seines Toptrios bilanzierte ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner zufrieden und erhofft sich in der Verfolgung den fälligen Podestplatz.

"Wir sind mannschaftlich top-geschlossen, die Ausgangsposition ist perfekt. Wir haben drei so weit vorne wie schon lange nicht mehr, deshalb gehen wir davon aus, dass es einer schaffen kann", meinte Gösweiner. Auch in der Staffel am Sonntag sei alles möglich. "Die Mannschaftsleistung macht uns Hoffnungen, dass wir auch da vorne mitmischen können."

Schempp holte indes den im Vorjahr als zweimaliger Zweiter noch knapp verpassten Hochfilzen-Triumph nach. Er lief wie schon davor seine Landsfrau Franziska Hildebrand mit Startnummer vier zum Sieg. "Ich bin überglücklich, dass es gereicht hat. Ich habe eine ganz gute Schlussrunde erwischt", meinte der Deutsche nach seinem sechsten Weltcup-Erfolg.

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