Auf die Olympia-Stadt wartet viel Arbeit

Auf die Olympia-Stadt wartet viel Arbeit
Russland setzt für seine ersten Winterspiele auf Nachhaltigkeit. Doch noch haben die Gastgeber viel zu tun.

Während im Bergzentrum Krasnaja Poljana schon die Anlagen getestet werden, ist das Herzstück der Olympischen Winterspiele von 2014 noch eine einzige Baustelle. Eigentlich ist alles noch eine Baustelle, selbst das Alpinzentrum Rosa Chutor, wo am Samstag die Herren abfahren. Nur der Flughafen von Sotschi ist fertig, die Verbindungsbahn und die Straße aus dem Kaukasustal zum Schwarzen Meer werden rund um die Uhr zusammengesetzt.

Nicht anders sieht es im Olympiapark in der 350.000-Einwohner-Stadt Sotschi aus. Direkt an der Küste entstehen dort auf 1200 Hektar Fläche zwei Hallen für Eishockey, eine für Eiskunstlauf und Shorttrack, eine für Curling, eine für Eisschnelllauf, dazu ein Medienzentrum mit 15.000 Arbeitsplätzen, ein Bahnhof und natürlich das olympische Dorf.

Und es wird sogar schon für die fernere Zukunft gearbeitet, denn das Olympiastadion, eine 70 Meter hohe Konstruktion mit verschließbarem Dach und 40.000 bis 46.000 Plätzen, wird auch für die Fußball-WM 2018 genutzt werden, vorher wird dort aber olympisch eröffnet und geschlussfeiert. Das ganze Areal ist so konzipiert, dass sich 70.000 Menschen dort täglich aufhalten können.

Vielseitig

Auf die Olympia-Stadt wartet viel Arbeit

"Nachhaltigkeit war bei den Planungen sehr wichtig", sagt denn auch Nikita Miatschenko, der Herr über die Baustellen, die später einmal Eiskunstläufer und Fußballer beherbergen sollen. Die Eiskunstlaufhalle etwa ist abbaubar, wenn sie irgendwo anders benötigt wird. 15.000 Tonnen wiegt allein der verbaute Stahl, davon sind 600 Tonnen Bolzen, mit denen das Gerüst verschraubt wurde. 700 Arbeiter werken allein dort rund um die Uhr, bis zu 2000 werden es in der nächsten Zeit sein. Und das Fußballstadion wird um eine nationale Akademie erweitert werden.

Auch für andere Arenen ist die Zukunft klar: Die Eisschnelllauf- wird Kongresshalle, die kleinere Eishockeyhalle ab- und anderswo wieder aufgebaut, die große (Bolschoi-Palast genannt) wird als Mehrzweckhalle genutzt, und aus dem Medienzentrum wird ein Unterhaltungskomplex mit Einkaufszentrum und Hotel.

Das wird nötig sein, weil auch ein neuer Yachthafen gebaut wird, just dort, wo im Februar 2014 ein Teil der Athleten untergebracht sein wird – neben dem olympischen Dorf.

Alle Arenen sollen heuer fertiggestellt werden, und wer die ameisengleich herumwuselnden Arbeitermassen auf dem Riesenareal beobachtet, der hat daran auch keinen Zweifel. Gleiches gilt für die Verbindung nach Krasnaja Poljana, wo gleich mehrere olympische Dörfer entstehen. Kurze Wege zu den Wettkampfstätten sollen die Athleten haben, möglichst alles soll zu Fuß bewältigbar sein.

Kurze Wege

Die Fahrt von den Alpinbewerben in den Bergen zu den Eishockeyspielen am Meer wird künftig 27 Minuten dauern, die russischen Organisatoren verweisen ohne Häme darauf, dass für das gleiche Vorhaben bei den Spielen in Vancouver zwei Stunden gebraucht wurden.

Am Freitag war deutlich mehr als eine Stunde nötig: Die Straßen sind verstopft von Lastwagen und Fahrzeugen der Sicherheitsbehörden, dazu schneite es selbst an der Küste. Das Wetter ist wohl der einzige Spielverderber, der den Organisatoren noch ins Handwerk pfuschen könnte – trotz 24 Milliarden Euro Kosten.

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