An Cuche kam kein Abfahrer vorbei

Der Schweizer siegt bei der ersten Abfahrt der Saison. Mit Startnummer 45 fährt Hannes Reichelt auf den dritten Platz vor.

Es hatte sich ja schon angekündigt, was da in Lake Louise in der ersten Herren-Abfahrt der jungen Weltcup-Saison passieren würde: Am Donnerstag war Romed Baumann entgegen seiner Gewohnheit Trainingsbester in der kanadischen Wildnis. Ein Zeichen, ein gutes für den 25-jährigen Hochfilzener: "Das hat mir Selbstvertrauen gegeben." Und so freute sich der Tiroler denn auch am Samstag über Platz 3.

Zu früh allerdings - denn mit Nummer 45 verdrängte ihn noch sein Teamkollege Hannes Reichelt vom Stockerl. "Das war ganz cool, glaub' ich", sagte der Hobbypilot aus Radstadt und strahlte. In der Tat: Dritter war der 31-Jährige noch nie in einer Weltcup-Abfahrt, im Jänner reichte es einmal zu Platz zehn in Chamonix, und nun scheint Reichelt, der ja schon vier Super-Gs gewinnen konnte, auch noch zum Downhiller zu werden.

Mehr Grund zur Freude als die beiden Österreicher hatten nur zwei Schweizer, wobei der zweitplatzierte Beat Feuz auch enge Bande nach Österreich hat: Der 24-jährige Emmentaler ist seit Jahren ein Herz und eine Seele mit Katrin Triendl aus Oberperfuss, die einst vergeblich auf den Durchbruch im österreichischen Slalom-Team hoffte und sich nun zur Physiotherapeutin ausbilden lässt.

Schnelle Schweizer

Eine Fähigkeit, die ihr Freund schon öfter gut brauchen konnte - vier Mal war Feuz bislang in Lake Louise, zwei Mal kehrte er verletzt in die Schweiz zurück. Am Samstag genügten ihm zwei Hundertstelsekunden, um Reichelt auf Distanz zu halten, sechs Hundertstel fehlten zum Sieg, "ich hab's gut erwischt." Beat Feuz ist spätestens seit dem 11. März der neue Hoffnungsträger der Eidgenossen, was die Speed-Disziplinen angeht, da holte er im norwegischen Kvitfjell seinen ersten Weltcupsieg.

Doch noch haben die Schweizer Didier Cuche in ihren Reihen, und der erwies sich wieder als unschlagbar: Im letzten Training am Freitag hatte der 37-jährige Westschweizer noch mit dem Material gehadert, am Samstag verwendete er einen anderen Schuh - und siegte. Der Erfolg war übrigens, man glaubt es kaum, erst Cuches zehnter in einer Weltcup-Abfahrt, gleichwohl aber ein gelungener Auftakt zur Verteidigung des Abfahrtsweltcups.

Starkes ÖSV-Team

Zurück zu den Österreichern: Klaus Kröll ("Ich hab' ein paar Kurven unnötig zugemacht, aber für den Auftakt war das ganz in Ordnung, zumal ich auch noch Reserven hab'") wurde Fünfter, Joachim Puchner ("Ich hab's nicht verstanden, im Mittelteil die gute Leistung aus oberem und unterem Streckenteil zu verwalten") Achter und Rückkehrer Georg Streitberger Zehnter.

Das macht Hoffnung für den sonntäglichen Super-G (19.00 MEZ, live ORFeins und Eurosport, KURIER-Ticker). Kurssetzer ist dann Ante Kostelic, der Vater von Gesamtweltcupsieger Ivica. Klaus Kröll bereitete sich am Samstag auf einen interessanten Sonntag vor: "Wir wissen nicht, wie er setzt, wir wissen nicht, was das Wetter macht - da sind schon ein paar Fragezeichen."

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