Absagen im Ski-Weltcup: Aus der Schweiz kommt ein Verdacht

Schweres Gerät zerstörte angeblich die Piste
Wurde in Val-d'Isère die Absage des Slaloms bewusst in Kauf genommen?

Der Skiweltcup wird immer mehr zur Farce. Waren die Alpinen im Vorjahr noch wegen der Rennen auf den weißen Schneebändern in der grünbraunen Landschaft in der Kritik, gibt es heuer Absagen - wegen zu viel Schnee und schlechtem Wetter.

Am Wochenende musste gar der Slalom von Val-d'Isère abgesagt werden. Es war bereits das siebente Herren-Rennen von neun geplanten, das nicht stattfinden konnte. Bei einem Torlauf wiegt das noch schwerer, weil dieser nicht so wetterabhängig ist wie die Rennen in den Speed-Disziplinen. 

Ging es um ein Gleichgewicht?

Und daher kommt speziell von den Läufern und Trainern Kritik. Im Schweizer Blick formuliert etwa Daniel Yule den Verdacht, dass es die FIS beim Slalom darauf ankommen hatte lassen, weil schon mehrere Abfahrten gestrichen worden waren und sonst die Techniker im Gesamtweltcup einen Vorteil hätten. Yule im Wortlaut: „Ich glaube, dass den Funktionären der FIS die Absage nicht ungelegen kommt. Nach den Ausfällen der Speed-Rennen dürften sie nichts dagegen haben, dass man jetzt auch einen Slalom streichen kann, damit im Kampf um den Gesamtweltcup ein Gleichgewicht zwischen den Speed- und Technik-Spezialisten hergestellt wird.“

In Val-d'Isère konnte nicht gefahren werden

In Val-d'Isère konnte nicht gefahren werden

Der Schweizer konkretisiert auch seine Kritik an der Präparation des Hangs: „Ich bin mir sicher, dass man dieses Rennen hätte retten können, wenn man bei der Präparation der Strecke nicht eklatante Fehler begangen hätte.“ Konkret gehe es darum, dass vor dem Neuschnee in der Nacht auf Samstag die Piste nicht ordentlich vereist worden war. Somit war der Grundstock zu dünn und ist die Piste gebrochen, als nach dem Schneefall die Arbeiter mit schweren Maschinen drauf fuhren. Dann brach die Piste und wurde unbefahrbar. "Jetzt haben wir einen ziemlichen Knollenhaufen auf der Piste. Da heute zu fahren war unmöglich", erklärte ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer.

In Südtirol soll der Speed-Auftakt gelingen 

In dieser Woche geht es in Südtirol weiter. In Gröden erfolgt nach Zermatt/Cervinia und Beaver Creek der dritte Versuch des Speed-Openings, zwei Abfahrten und ein Super-G sind geplant. Danach geht es mit zwei Riesentorläufen in Alta Badia weiter.

Kommentare