Steile Schröcksnadel-These: Fußball größerer Umweltsünder als Ski?

Steile Schröcksnadel-These: Fußball größerer Umweltsünder als Ski?
Ex-Ski-Präsident Peter Schröcksnadel lässt sich das Klimabashing auf "seinen" Sport nicht gefallen und zeigt auf den Fußball.

Das erste solarbetriebene und zugleich höchste Starthaus stand am Tag der geplanten Weltcup-Premiere am Matterhorn in 3.720 Meter leer. Schon vor der windbedingten Absage klafften die Meinungen übers erste grenzüberschreitende Rennen auf der schweiz-italienischen Piste auseinander. Grenzgenial, grenzwidrig.

Während Routiniers wie Vincent Kriechmayr nur vom Panorama schwärmten, prangerte der (nach einem Kreuzbandriss noch schonungsbedürftige) ÖSV-Abfahrer Julian Schütter herbstliche Gletscherderbys à la Sölden und Zermatt als unzumutbar an. Auch Sommertrainings in Chile, wohin man zwecks Gewöhnen an hohes Tempo schon zu Franz Klammers Zeiten gereist war, hält der schnellste Klimaaktivist für verantwortungslos. Und den Ex-ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel für einen Klimawandelleugner.

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Prompt fuhr Schröcksnadel in Tiroler Patriarchen-Manier mit der steirischen Skihoffnung bei einer TV-Diskussion Schlitten. Er lasse sich den Skisport nicht diskriminieren. Das wahre Problem sei die Bevölkerungsexplosion. Allein seit Jahresbeginn gibt’s auf diesem Planeten 87 Millionen Menschen mehr, die alle was zu essen und irgendwann ein Fortbewegungsmittel zur Arbeit brauchen. Außerdem, sagt Schröcksnadel, sei der Fußball ein viel größerer Umweltsünder.

In Wahrheit ist nicht der Fußballsport, sondern die Anreise zu ihm der CO2-Verursacher. So werden bei der EM 2024 bis zu 30.000 Österreicher zum Anfeuern von David Alaba und Co. quer durch Deutschland unterwegs sein. Dort, wo an jedem Wochenende seit bald 60 Jahren zu den Vereinsspielen unzählige Fans unzählige Kilometer fahren. Wer das künftig in einer Fahrgemeinschaft, per Carsharing oder (bei Lokalderbys) gar mit dem Fahrrad tut, soll belohnt werden. Etwa mit einem Fanartikel, einem Ticket-Rabatt oder einem Treff mit seinem Lieblingsspieler.

BUCHPRÄSIENTATION: SCHRÖCKSNADEL

Online mitmachen

Zum Mitmachen genügt es, sich via ummadum.com (auch als APP) zu registrieren. Der Schweizer UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen denkt daran, alle EM-Volunteers (das werden 2024 in Deutschland nicht weniger als 16.000 sein) teilnehmen zu lassen.

Der 1. FC Köln, Stuttgart und Wolfsburg sind bereits Kooperationspartner von Ummadum. Als erster südländischer Erstdivisionär wird (auf Vermittlung vom ehemaligen Generalsekretär der europäischen Ligen, Georg Pangl) Betis Sevilla seine Fans mobilisieren. Österreichs Klubs kommt das noch spanisch vor. Obwohl die umweltschonende Idee von einem Kärntner stammt und Ummadum seinen Firmensitz in Wien hat.

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