Wiggins muss für Tour de France passen

Anhaltende Verletzungsprobleme lassen einen Start des Vorjahressiegers nicht zu.

Die 100. Tour de France findet ohne Vorjahressieger Bradley Wiggins statt. Der britische Zeitfahr-Olympiasieger muss wegen seiner anhaltenden Verletzungsprobleme auf einen Start bei der am 29. Juni beginnenden Frankreich-Rundfahrt 2013 verzichten. Das teilte sein Team Sky am Freitag mit. Wiggins leidet immer noch unter den Folgen einer bronchialen Entzündung sowie an Schmerzen im linken Knie, die ihn bereits zur Aufgabe beim Giro d'Italia gezwungen hatten.

"Es ist eine große Enttäuschung, nicht zur Tour zu fahren. Ich wollte da sein - für das Team und alle Fans, aber es wird nicht funktionieren. Ich kann nicht trainieren, wie ich es müsste, um bereit zu sein. Wenn man das akzeptiert, ist es fast wie eine Erleichterung, sich nicht mehr Sorgen um die Verletzung und den Wettlauf gegen die Zeit machen zu müssen", sagte "Sir" Wiggins.

Durch den Ausfall des ersten britischen Toursiegers in der Radsport-Geschichte ist auch die Kapitänsrolle beim Team Sky endgültig geklärt. Landsmann Christopher Froome, im Vorjahr Zweiter hinter Wiggins, war ohnehin als Nummer eins vorgesehen. "Diese Mannschaft hat so viele Fahrer in großartiger Form. Wir müssen die beste Chance haben zu gewinnen", ergänzte Wiggins und erklärte, dass er sich neue Ziele für die Saison setzen werde.

Chance für Eisel?

Auch der österreichische Sky-Teamkollege Bernhard Eisel bedauerte das Aus für Wiggins. "Für mich bedeutet das aber vorerst nichts. Ich starte bei der Tour de Suisse und bin weiterhin im erweiterten Tour-Kader", erklärte der Steirer.

Eisels Chancen, ab 29. Juni zum bereits zehnten Mal bei der Tour an den Start zu gehen, sind durch die Absage von Wiggins nun aber zumindest nicht gesunken. Auch Olympiasieger Wiggins war einer der 14 Kader-Fahrer, 9 werden bei der Jubiläums-Tour starten. Fix ist aber, dass Eisel vom 8. bis 16. Juni an der Schweiz-Rundfahrt und nicht wie ursprünglich vorgesehen am Criterium du Dauphine (2.-9. Juni) teilnimmt.

"Wird als Sieger wiederkommen"

Sky-Teamchef Dave Brailsford zeigte sich enttäuscht. "Es ist unglaublich traurig, den Titelverteidiger nicht am Start zu haben. Aber er ist ein Champion, ein außergewöhnlicher Athlet und wird als Sieger wiederkommen, wie er es vorher getan hat", sagte Brailsford. Womöglich wird Wiggins nun bei der Spanien-Rundfahrt und der WM in Florenz an den Start gehen.

Im Vorjahr hatte Wiggins Radsport-Geschichte geschrieben, indem er als erster Brite die Tour gewann. Wenige Wochen später vergoldete er seinen Triumph mit dem Heimsieg bei den Olympischen Spielen von London im Einzelzeitfahren vor Tony Martin. Bei den drei vorangegangenen Sommerspielen hatte er bereits dreimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze auf der Bahn geholt. In seiner Heimat genießt er spätestens seit dem Sommer 2012 den Status eines Volkshelden. Ende des Jahres wurde Wiggins von der britischen Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.

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