Wasserspringen: So wie zuletzt 1920
Österreich wird im Sommer in London erstmals seit 92 Jahren nicht bei olympischen Bewerben im
Wasserspringen dabei sein. Zuletzt fehlten OSV-Athleten vom Brett und vom Turm 1920 in Antwerpen, also zwei Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. 1906 in Athen hatte es mit Turm-Bronze durch Otto Satzinger die bisher einzige OSV-Medaille bei den Wasserspringen gegeben.
Am Sonntag scheiterten alle vier OSV-Kandidaten im Londoner Aquatic Centre beim "Diveoff" um die letzten vergebenen Quotenplätze, nachdem sie davor im Wochenverlauf den erforderlichen Aufstieg ins Weltcup-Semifinale nicht geschafft hatten. Die kleine Chance auf ein Aufrücken in das London-Feld ist nur theoretischer Natur, da müssten schon etliche durch andere Nationen errungene Quotenplätze frei werden.
Die noch 17-jährige Sophie Somloi hätte das Potenzial zur Qualifikation gehabt, scheiterte aber an ihren Nerven. Das war überraschend auch beim 24-jährigen Routinier Constantin Blaha der Fall, der EM-7. hatte fast als Bank gegolten. Der 20-jährige Fabian Brandl ist noch nicht so weit, die 23-jährige Veronika Kratochwil war von ihrer Bestform entfernt. Nicht ideal auch, dass das Wiener Stadthallenbald als Stamm-Trainingsort gesperrt ist.
In den vergangenen 40 Jahren waren primär Niki Stajkovic als Achter 1980 in Moskau sowie ab 1996 Anja Richter mit Platz sieben 2000 die führenden OSV-Springer. Richter wurde in Sydney mit Marion Reiff zudem Synchron-4., jeweils vom Turm. Richter erwartet im April ihr zweites Kind. "Das ist schon sehr traurig, dass wir nicht dabei sind", sagte die 34-Jährige. Sie hofft, dass Somloi vielleicht doch noch ins Teilnehmerfeld rutscht.
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