„Noch ein Monat Vorbereitung“, sagt Bozovic betont gelassen und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Ich muss nur schauen, dass ich nicht zu fit werde.“
Ansonsten kann der 164-fache Teamspieler nach seiner ersten Woche in der Golfregion nur wenig Negatives berichten. Das Hotel, in dem er derzeit noch untergebracht ist, sei luxuriös, die Trainingsstätte professionell, die Qualität des Teams ordentlich. „Es ist nicht so, dass man den Leuten hier erklären muss, was ein Handball ist.“ Der Kuwait SC ist Titelträger der asiatischen Champions League.
Der Ausflug in das Wüstenemirat ist dennoch ein großes Abenteuer, von denen es mittlerweile nur noch wenige gibt im internationalen Profisport. Zwei Legionäre sind pro Mannschaft in Kuwait erlaubt, neben Bozovic beschäftigt Al-Sulaibikhat, der Aufsteiger, auch noch einen Esten, den der Österreicher aus gemeinsamen Zeiten in Deutschland kennt. „Ganz alleine hätte ich mich nicht darauf eingelassen“, sagt der wurfgewaltige Linkshänder, der offen gesteht: „Wir brauchen hier nicht groß herumreden, natürlich war Geld ein Faktor für meine Entscheidung.“
Mit 37 Jahren nähert sich Bozovic’ aktive Laufbahn allmählich dem Ende. Er wäre gerne noch in Deutschland geblieben, wo er vergangene Saison mithalf, den Traditionsverein aus Gummersbach wieder in die Erstklassigkeit zu führen. Die Gespräche zur Vertragsverlängerung gestalteten sich aber als schwierig, dann kam das „sehr ordentliche und verlockende Angebot“ aus der Wüste – und Bozovic schlug zu: „Ich wollte auf gar keinen Fall übrig bleiben.“
Dass nach seiner Unterschrift im Emirat Angebote aus Europa eintrafen, sei Pech oder Schicksal gewesen. „Ich zieh’ das jetzt halt durch“, sagt Bozovic. Demnächst sollen Frau und Sohn nachkommen. Ein Spiel verpassen sie derzeit eh nicht.
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