Es waren - auch international - andere Angebote da, die eine Überlegung wert waren. Aber mich hat nichts davon wirklich gereizt. Mir war dann die Rückkehr in die Heimat schon wichtiger. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man Kinder hat, die demnächst dann auch in die Schule kommen. Bruck hat sich dann auch wirklich um mich bemüht.
Sie hatten Stationen bei Gummersbach, Kiel und Leipzig. In 170 Spielen in der deutschen Bundesliga haben sie fast 700 Tore erzielt. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Mit sehr viel Stolz und immer auch mit einem Schmunzeln. Es war eine schöne Zeit, und ich bin auch überglücklich, das so gemeistert zu haben. Ich bin mit Kiel Pokalsieger geworden, habe Champions League gespielt. Ich habe auch in Leipzig tolle Jungs kennengelernt. Also es war schon eine tolle Erfahrung, die mir keiner nehmen kann.
Inwiefern sind Sie in Deutschland auch persönlich gereift? Sie haben damals mit 21 Jahren Leoben verlassen.
Vor allem durch die Kinder (lacht). Ich bin immer ein lustiger Typ gewesen, mit Spaß und Humor. Natürlich bin ich gewachsen, man reift in allen Bereichen. Ich bin sicherlich auch ruhiger geworden. Und ich glaube, jeder, der mich kennt, weiß, dass ich meinen Humor nie verloren habe. Trotzdem habe ich mich natürlich weiterentwickelt und verändert. Das ist ja auch das Leben.
Wo liegen die größten Unterschiede zwischen der deutschen und österreichischen Handball-Liga?
Mich haben viele gefragt, wie ich das Level der HLA sehe. Ich glaube, einige Mannschaften könnten in der zweiten deutschen Liga mitspielen. Und eine gute Drittliga-Mannschaft aus Deutschland kann sicher einige Teams in Österreich richtig ärgern. Was die Struktur angeht, ist bei den einzelnen Vereinen bei uns sicher Luft nach oben. Aber es gibt Pläne, es wird investiert. Auch wenn die Schritte klein sind, es tut sich etwas in Richtung Professionalität.
Die Liga ist eine Sache, das Nationalteam eine andere. Wie sehen Sie da Österreich aufgestellt?
Wir haben grundsätzlich gute Jungs, die auf einem guten Weg sind. Österreich hat sich ein gutes Level erarbeitet. Ich gehöre doch langsam schon zu den Älteren. Wenn Bedarf da ist, stehe ich zur Verfügung, aber erst einmal sollte die neue Generation im Vordergrund stehen. Ich bin da sehr entspannt.
Inwiefern ist zum Liga-Start eine gewisse Aufregung da?
Als Sportler bleibt dir diese Aufregung vor einem Spiel nie erspart. Wenn die einmal nicht da ist, müsste ich mir Sorgen machen, weil das Ganze ist mir ja wichtig. Ich bin jetzt für die Jungs auch eine Führungsperson. Alle schauen auf dich. Wenn ich den Kopf hängen lasse, dann andere vielleicht auch.
Was wäre ein Rat, den Sie jungen Handballerinnen und Handballern auf alle Fälle geben würden?
Es ist nicht immer leicht. Man braucht Wille, Mentalität und Durchhaltevermögen. Es läuft nicht immer alles glatt, aber es ist wichtig, dranzubleiben. Erst wenn schwierige Zeiten kommen, zeigt sich, wie stark du im Kopf bist und wie sehr du etwas willst. Wenn man das durchsteht, wächst man über sich hinaus.
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