Wachablöse im Radsport

epa03311231 British riders Christopher Froome (L) and Bradley Wiggins (R), both of the Sky Procycling team, in action during the 17th stage of the Tour de France 2012 cycling race between Bagneres-de-Luchon and Peyragudes, France, 19 July 2012. Wiggins retained the overall leader's yellow jersey. EPA/YORICK JANSENS BELGIUM OUT
Christopher Froome machte Bradley Wiggins zum Tour-Sieger. Nun ist er selbst dran.

Immer wieder hatte er auf den schweren Alpenetappen der Tour de France im vergangenen Jahr gezeigt, wer der stärkere Mann im Team Sky war. Doch Christopher Froome fügte sich der Teamorder, zuweilen meinte man seine Zähne knirschen zu hören, wenn er seinen Kapitän Bradley Wiggins die Pässe hinaufschleppte. Doch es mag auch nur die Kette gewesen sein. Das Ende der Tour 2012 ist bekannt: Wiggins siegte 3:21 Minuten vor dem heute 28-Jährigen.

Das innerbritische Duell zog die Fans in ihren Bann, heuer fällt es aus. Denn Wiggins hat Probleme mit dem linken Knie und musste schon beim Giro d’Italia aussteigen; doch schon zuvor war klar, dass der um fünf Jahre ältere Titelverteidiger sich heuer in den Dienst von Froome stellen würde.

Der Jung-Brite

Wiggins und Froome verbindet die Geburt außerhalb Großbritanniens: Der eine kam in Brüssel zur Welt, der andere in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Doch während Wiggins seine ersten Erfolge auf der Bahn feierte, begann Froome auf dem Mountainbike und wechselte – inzwischen mit seinen Eltern nach Südafrika übersiedelt – erst 2005 auf die Straße. Bei der WM 2006 startete er für Kenia und wurde im Einzelzeitfahren nach einem Zusammenstoß mit einem Offiziellen samt Sturz immerhin 36. „Doch ich habe immer klar gesagt, dass ich mich als Brite fühle, ich hatte ja auch einen britischen Pass“, sagt Froome, der seit 2008 für die Heimat seines Vaters und seines Großvaters mütterlicherseits in die Pedale tritt.

2010 wechselte der 1,86 Meter große Athlet zum Team Sky, und nach vier Rundfahrtsiegen im heurigen Frühjahr – am Sonntag beim Critérium Dauphiné – ist er der Favorit für die Tour de France.

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