Vuelta: Ein offenes Rennen und drei Österreicher in Spanien
Wenn am Samstag die Spanien-Rundfahrt beginnt, ist auch ein Trio in Rot-Weiß-Rot dabei: Hermann Pernsteiner (Bahrain Merida) wird vor allem für den Belgier Dylan Teuns, heuer Sechster beim Critérium du Dauphiné, in die Pedale treten. Und bei Bora-hansgrohe sind Felix Großschartner und Gregor Mühlberger im Dienst des Giro-d’Italia-Sechsten Rafal Majka aus Polen unterwegs.
Beide haben heuer aber auch schon mit eigenen starken Resultaten aufgezeigt: Großschartner hat die Türkei-Rundfahrt gewonnen und war Vierter bei der Tour de Romandie und zuletzt auch bei der Czech Tour, Mühlberger war Gesamt-25. der Tour de France und Dritter auf der zwölften Etappe, dazu Etappenzweiter beim Dauphiné.
Mit dem Gesamtsieg aber wird das Trio eher nichts zu tun haben, den nimmt heuer vor allem das spanische Movistar-Team im Visier. Mit den Spaniern Alejandro Valverde und Marc Soler, dem Kolumbianer Nairo Quintana (Vuelta-Sieger 2016) und Giro-Sieger Richard Carapaz aus Ecuador könnte sich den Iberern aber wie schon bei Österreich-Rundfahrt und Tour de France ein Luxusproblem stellen: Wie soll man angesichts dieser Stärke eine Taktik finden, die am Ende auch wirklich zum Gesamtsieg führt? Hilfreich könnte da sogar sein, dass Carapaz nach seinem Trainingssturz am vergangenen Sonntag am Donnerstag seinen Start absagen musste.
Die Tour-de-France-Seriensieger des britischen Ineos-Teams müssen Christopher Froome (nach Sturz rekonvaleszent) und Tour-Sieger Egan Bernal (im Urlaub in Kolumbien) vorgeben. Klar ist: Simon Yates wird seinen Vorjahressieg nicht wiederholen, der Brite wurde von Mitchelton-Scott nicht aufgeboten. Auf eine Doppelspitze setzt Jumbo-Visma: den Tour-Dritten Steven Kruijswijk (NED) und den Giro-Dritten Primoz Roglic (SLO).
Der vierte Mann
Los geht das Spektakel über 21 Etappen und 3.272 Kilometer am Samstag mit einem Teamzeitfahren in Torrevieja an der Mittelmeerküste, die erste Bergankunft ist am fünften Tag angesetzt; heuer sind vor allem die Pyrenäen in Sachen Gebirge im Programm.
Und neben den drei Österreichern im Peloton ist auch noch ein vierter dabei bei der 74. Spanien-Rundfahrt: Peter Stuppacher, und das erstmals überhaupt in ganz besonderer Mission. Der 65-jährige Niederösterreicher wurde als Präsident der Jury nominiert, das hat es bei den drei großen Landesrundfahrten noch nie gegeben.
Vier Mal war Stuppacher schon Jury-Chef bei Paris–Roubaix, dazu ist er seit 1983 Rennchef der Ö-Tour (Ausnahme: 1986). Die Vorfreude ist groß: "Es ist eine Bestätigung einer jahrelangen Arbeit. Aber vor allem ist es eine riesengroße Verantwortung", sagt Stuppacher.
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