Vorbild Primoz Roglic: Ein Trio wechselt von den Skiern aufs Rad

Karriere, Teil 1: Daniel Ganahl beim Weltcup in Madonna di Campiglio
Elisabeth Kappaurer, Daniel Ganahl und Anton Palzer tauschen den Wintersport auf Schnee mit der Raserei auf Asphalt

Es ist ein Modetrend in diesem Jahr: Skisportler, die sich aufs Rad setzen – und zwar hauptberuflich. Nun macht Primoz Roglic schon seit einigen Jahren in der Weltklasse von sich reden (2007 war er Skisprung-Juniorenweltmeister mit dem slowenischen Team, 2019 und 2020 gewann er die Vuelta a España), doch momentan steigen immer mehr um.

Den Anfang machte Elisabeth Kappaurer. Im Herbst 2018 und im Herbst 2019 hatte sich die Riesenslalomspezialistin jeweils Schien- und Wadenbein gebrochen, erst links, dann rechts. Ihren letzten Renneinsatz hatte die Bregenzerwälderin am 6. April 2018. Heuer tritt die inzwischen 26-jährige Kombi-Juniorenweltmeisterin des Jahres 2014 (die spätere Olympiasiegerin Michelle Gisin aus der Schweiz wurde damals Fünfte) in die Pedale, und das auch wettkampfmäßig in der Damen-Mannschaft des Teams Tirol. Beim Bundesliga-Auftakt in Leonding wurde Kappaurer Zwölfte.

Vorbild Primoz Roglic: Ein Trio wechselt von den Skiern aufs Rad

Lange her: Elisabeth Kappaurer im Dezember 2017 in Lienz

Auch Daniel Ganahl stammt aus Vorarlberg, der 24-Jährige war bislang im Skibergsteigen erfolgreich. Weil der Montafoner aber auch auf dem Rennrad Erfolge sammelte, wurde er nun vom Team Vorarlberg verpflichtet. „Er hat speziell am Berg einen richtigen Motor, da die Skibergsteiger permanent ans Leistungslimit gehen müssen“, lobt Manager Thomas Kofler den Neuzugang. „An Ausdauer und Technik wird er noch etwas zu tun haben, aber er hat beste Voraussetzungen.“ Debütieren wird Ganahl Ende April beim Kirschblütenrennen in Wels.

Vorbild Primoz Roglic: Ein Trio wechselt von den Skiern aufs Rad

Karrriere, Teil 2: Daniel Ganahl in der Vorbereitung auf Asphalt

Seit 1. April ist ein Kollege Ganahls beim World-Tour-Team Bora-hansgrohe: der deutsche Vizeweltmeister Anton Palzer, der körperlich bessere Voraussetzungen als etwa Miguel Indurain mitbringt. Der Spanier, fünffacher Sieger der Tour de France, hatte einen VO₂-Wert von 88, Palzer liegt bei 92 (die Zahl beschreibt, wie viele Milliliter Sauerstoff der Körper pro Kilo Gewicht pro Minute aufnehmen kann).

Elisabeth Kappaurers Engagement hingegen hat ein Ablaufdatum: Vorletzte Woche wurden ihr Nägel, Schrauben und Platten aus dem rechten Bein entfernt. Und im Juli will sie endlich wieder auf Skiern stehen.

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