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Von Jägern und Gejagten

Von Jägern und Gejagten
Vier Runden vor dem Ende der Regular Season zieht der KURIER Zwischenbilanz.

Vier Teams haben das Ticket bereits gelöst. Ganze 18 Teams machen sich noch Hoffnungen auf die verbleibenden acht Plätze. Die NFL-Play-offs nehmen langsam Form an. Als Klassenprimus konnten sich bisher die Houston Texans und Atlanta Falcons präsentieren, elf Siegen steht bei beiden Mannschaften nur eine Niederlage gegenüber. Die anderen beiden Postseason-Fixstarter sind dagegen alte Bekannte.

Während Tom Brady seine New England Patriots präzise wie ein Uhrwerk in Richtung Divisionstitel dirigierte, lief sein ewiger Rivale in luftigen Höhen zu Höchstform auf. Peyton Manning hatte seinen Arbeitsplatz vor der Saison von Indianapolis nach Denver verlegt. Zuvor hatte er die ganze letzte Saison mit einer Genickverletzung pausieren müssen, Experten und Fans hatten Zweifel, dass der Quarterback zu alter Stärke zurückfinden könnte. Neun Siege und nur drei Niederlagen, 29 Touchdown-Pässe und zweitbeste QB-Rating der Liga - Manning wischte alle Zweifel vom Tisch.

Die geballte Erfahrung der beiden Routiniers dürfte Brady und Manning dann wohl auch in den Play-offs helfen. Sicher kann Houstons Offensiv-Trio Schaub-Johnson-Foster jedem Gegner Probleme bereiten, sicher ist Defensiv-Star J.J. Watt der Schrecken der gegnerischen Spielermacher, doch im größten Härtetest des Jahres - beim Heimspiel gegen die Packers - wurden die Texans aus dem Stadion geschossen. Keiner der Schlüsselspieler konnte bislang den Play-offs seinen Stempel aufdrücken. Gleiches gilt, mit leichten Abstrichen, auch für den NFC-Spitzenreiter, die Atlanta Falcons. Als die Mannen aus Georgia das letzte Mal mit der besten Bilanz aller Teams in die Postseason marschierten, wurden sie vor eigenem Publikum vom späteren Superbowl-Champion aus Green Bay vorgeführt.

Jäger

Apropos Green Bay. Das Team aus Wisconsin war im Vorjahr als bestes Team des Grunddurchgangs umgehend an den New York Giants gescheitert. Jene Giants die vor einer knappen Woche den Packers die vierte Saisonniederlage zugefügt und selbst gerade mit sieben Siegen auf Rang vier der NFC - direkt hinter Green Bay - rangieren. Ein Unentschieden davor haben aktuell die 49ers aus San Francisco den zweiten Rang und damit ein spielfreies Wochenende in Händen. Auch dahinter werden die Abstände nicht größer. Von Platz zwei bis Platz zehn sind nur zwei Siege Differenz. Selbst die strauchelnden New Orleans Saints mit einer 5-7 Bilanz dürfen sich noch Hoffnungen machen. Spannung verspricht vor allem die NFC East: Giants, Redskins & Cowboys liegen nur einen Sieg auseinander - das direkte Duell zwischen Dallas und Washington am letzten Spieltag inklusive. Neben Green Bay, San Francisco und dürften wohl Chicago, Seattle und eben der Sieger des Dreikampfs Giants-Cowboys-Redskins wohl für eine Fortsetzung der Saison in den Jänner hinein planen.

In der AFC stach neben den oben erwähnten vor allem Peyton Mannings Nachfolger hervor. Rookie Andrew Luck führte seine Colts zu bislang acht Siegen, gewinnt man gegen die Titans und bei den bis dato meist inferioren Chiefs dürfte der Play-off-Spot gesichert sein. Ebenfalls guter Dinge ist man in Baltimore. Die Ravens haben breites neun Sieg auf dem Konto, wenngleich Quarterback Joe Flacco vor allem auswärts nicht zu überzeugen wusste. Dahinter liefern sich Steelers und Bengals ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auch die Jets könnten noch eingreifen. Das direkte Duell zwischen Pittsburgh und Cincinnati an Spieltag 16 wird wohl die Weichen stellen.

Enttäuschungen

Am liebsten vergessen würden diese Saison bereits jetzt die Fans der Philadelphia Eagles. Verletzungen und Missmanagement bei der Kaderpolitik haben die Adler mit dem aktuell letzten Rang in der NFC auf den harten Boden der Tatsachen gezwungen. Ebenfalls keine Chance mehr auf die Play-offs haben die Lions aus Detroit, die ob fehlender Kontinuität im Laufspiel und eines seiner Topform hinterherhechlenden Calvin Johnson nur bei vier Siegen halten.

Katerstimmung auch bei den Panthern aus Carolina. Quarterback konnte die hohen Erwartungen in seiner zweiten Saison über weite Strecken nicht erfüllen und auch die restliche Offense wusste zu keinem Zeitpunkt ein Spiel zu entscheiden. Das Resultat sind lediglich magere drei Siege.

Die wohl größte Enttäuschung herrscht aber wohl im Lager der New Orleans Saints. Ohne Coach Sean Payton - er muss wegen illegaler Ausschreibung von "Kopfgeld" ein Jahr lang zuschauen - konnte Rekord-Quarterback Drew Brees nicht reüssieren und steht mit einer 5-7 vor einem nicht eingeplanten Urlaubsbeginn mit Ende Dezember.

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