Vojta in Helsinki um Finale über 1.500 Meter

Beim Diamond-League-Meeting in Oslo fehlte Andreas Vojta in 3:38,09 Minuten nicht viel auf seine im Vorjahr aufgestellte persönliche Bestleistung von 3:37,82.

Bei der EM in Helsinki spielt im Vorlauf über 1.500 m auch die Taktik eine große Rolle. Der 23-jährige Vojta will am Samstag (12:45 Uhr MESZ) den Einzug in das EM-Finale schaffen und damit den Überraschungserfolg von 2010 wiederholen.

"Wenn man sich seine Entwicklung anschaut, verläuft sie wie im Bilderbuch. Aus dem Grundlagentraining heraus läuft er jetzt 3:38. Er hat sich auf den Über- und Unterdistanzen gesteigert, das deutet alles darauf hin, dass hier sehr gut gearbeitet wird. Der Finaleinzug ist möglich", sagte Hannes Gruber, der Sportdirektor des Österreichischen Verbandes (ÖLV). Vojta lief heuer die 10.000 m in 30:47,40 Minuten, die 5.000 m in 13:53,47 und die 800 m in 1:47,28, in Norwegen betritt er den einzigen 1.500-m-Lauf.

Der von Wilhelm Lilge betreute Athlet hat eineinhalb Wochen Höhentrainingslager in St. Moritz in den Beinen, kommenden Montag kehrt er nach dem EM-Abstecher ins Camp zur weiteren Olympiavorbereitung zurück. "Ich habe zwei, drei spezifische Einheiten für die EM gemacht, mit der Schnelligkeit schaut es gut aus. Ich bin optimistisch, dass ich dementsprechend was zeigen kann", sagte er zur APA - Austria Presse Agentur. Er habe aber natürlich geschaut, sich entsprechend an die Höhe anzupassen, wollte auch nicht "tot vom Training", sondern ausgeruht zur EM zu kommen.

Mittwoch und Donnerstag hatte bei Vojta der Wecker extra früher geläutet, damit er die EM-Auftritte der Teamkollegen mitverfolgen konnte, er selbst reiste Donnerstagabend in die Olympiastadt von 1952 und Welthauptstadt des Design 2012. Mit warmer Kleidung und großen Erwartungen im Reisegepäck: "Es ist im Prinzip schon eine Olympia-Generalprobe. Der Höhepunkt ist von der Trainingsausrichtung noch nicht erreicht, sondern ich bin mittendrin, aber es sollte von der Form her recht gut passen."

Ruft er seine Leistung ab, sollte der abermalige Einzug in ein EM-Finale herausschauen, Platz elf von Spanien gilt es zu toppen. "Ich möchte wiederholen, was ich in Barcelona geschafft habe. Und dann wird man sehen, was möglich ist." Vor zwei Jahren hatte Vojta eine taktisch kluge Vorstellung geboten, die das Weiterkommen möglich machte. Bei der Hallen-EM 2011 in Paris schied er nach dem Vorlauf aus, ebenso wie bei der Freiluft-WM 2011 in Daegu.

Das Olympia-Limit hat Vojta bereits 2011 unterboten, was die Saisonplanung 2012 begünstigte. Trotzdem wurde er vom Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) in den zwei bisherigen Nominierungswellen noch nicht als London-Teilnehmer fixiert. Das hing damit zusammen, dass sich mit Brenton Rowe ein möglicher Kontrahent aufgedrängt hatte. Der in Australien und Österreich lebende Doppel-Staatsbürger wurde am Mittwoch EM-17. über 5.000. Auf dieser Distanz sieht er seine Zukunft. In Helsinki hat er Samstag seinen zweien Einsatz, das Olympia-Limit beträgt 3:38,00.

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