5 Grad? Perfekte Marathon-Bedingungen!

Schönwetterläufer werden am Sonntag keine Freude haben.
Läufer lieben niedrige Temperaturen. Doch der Wind wird am Sonntag stören.

Gerne kündigen Marathon-Veranstalter im Vorfeld Rekorde an. So auch heuer. Athletenkoordinator Mark Milde sieht den Streckenrekord der Damen beim Vienna City Marathon am Sonntag gefährdet. "Wir haben ein ziemlich starkes Frauenfeld akquirieren können", sagt er. Solchen Ankündigungen folgt aber meistens der Nebensatz "wenn das Wetter mitspielt", oder "falls es die Bedingungen zulassen".

Werden es die Bedingungen zulassen? Werden Schnee, Regen oder tiefe Temperaturen die Läufer bremsen. Wohl kaum. "Unser Gegner ist nicht der Regen, sind nicht die Temperaturen", sagt Veranstalter Wolfgang Konrad. "Da kann man sich schützen. Unser Gegner ist der Wind."

Der Gegner wird stark sein. Prognostiziert ist für Sonntag Wind mit 30 bis 40 km/h aus Nordwest. Leichte Schauer sind möglich, laut Wetterdienst Ubimet sollte es aber trocken bleiben. Die Temperaturen sollten in der Früh beim Start bei 5 Grad liegen, um die Mittagszeit bei der Zielankunft bei 10 Grad.

Perfekte Temperaturen

Schönwetterläufer werden also keine Freude haben. Doch zu kalt? Keineswegs. Laut einer Studie aus Frankreich liegt die ideale Marathon-Temperatur für Hobbyläufer knapp über 7 Grad. Noch kühler lieben es Weltklasse-Athleten. Die bringen ihre beste Leistung bei nur 4 Grad. Denn wer eine internationale Topzeit läuft, produziert während des Laufes fast doppelt so viel Körperhitze wie ein Hobbyläufer – der dafür deutlich länger unterwegs ist.

Von perfekten Bedingungen spricht auch Sportmediziner Robert Fritz von der Sportordination in Wien: "Den Temperaturen nach herrscht perfektes Laufwetter. Man sollte das Ganze also positiv sehen."

Die Temperaturen sprechen dafür. Damit es mit der persönlichen Bestzeit auch klappt, heißt es: nur nicht zu warm anziehen. Die Elite läuft kurz/kurz, aber was sollen Hobbyathleten tragen? "Ambitionierte Läufer, die einen schnellen Marathon oder Halbmarathon – und damit meine ich eine Zeit unter vier bzw. zwei Stunden – laufen, sollten keinesfalls zu viel anziehen. Maximal eine Dreiviertelhose, und vielleicht ein dünnes Langarmshirt, eventuell noch dünne Handschuhe." Besser sei es, vor dem Start noch etwas Warmes anzuziehen, das man dann wegwerfen kann. "Einen alten Pullover oder einfach einen Müllsack", rät Fritz.

Wer es dagegen gemütlicher angeht, dem rät der Sportmediziner zu einer dünnen langen Hose und einer dünnen Jacke. "Gut wäre etwas, das man später ausziehen kann. Daher empfehle ich ein Startnummerband, anstelle einer fixen Befestigung auf der Kleidung."

Als tückisch erweisen können sich die niedrigen Temperaturen allerdings beim verminderten Durstgefühl. "Auch wenn es kühl ist, darf nicht auf das Trinken vergessen werden. Das rächt sich sonst", warnt Fritz.

Rekordlauf im Schnee

Ein richtiges Hundewetter gab es übrigens beim Wien-Marathon 1986: Schneefall und eisige Bedingungen gab es am 13. April. "Ab Kilometer 35 habe ich wegen der Kälte die Muskulatur nicht mehr gespürt", sagte Sieger Gerhard Hartmann aus Tirol. "Ich habe nichts getrunken, weil mir die Finger eingefroren sind."

Sein damals aufgestellter österreichischer Rekord von 2:12:22 Stunden sollte mehr als 23 Jahre Bestand haben.

Freitag, 10.00–19.00: Startnummernausgabe auf der Sportmesse, Messe Wien, Halle D.

Samstag, 10.00–19.00: Startnummernausgabe.

14.00–20.00: Carbo Loading im Rathaus. Ab 17:00: Läufe über 10 km, 5 km, 4,2 km, und 2 km.

Sonntag, 8.58: Start Elite-Läufer

9.00: Start Vienna City Marathon, Halbmarathon, Staffellauf.

ca. 9.31: Marathonspitze bei der Oper (km 11), ca. 10.01: Spitze beim Rathaus (km 21),

ca. 10.05: Sieger Halbmarathon, Burgtheater, ca. 11.05: Sieger Marathon, ca. 11.25: Siegerin.

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