Victoria Hudson warf ihren Speer im letzten Versuch ins WM-Finale

Victoria Hudson kämpft um eine Medaille
Victoria Hudson bringt wohl nichts aus der Ruhe. Andere hätten vielleicht nach zwei Versuchen nicht nur den Speer, sondern auch die Nerven weggeschmissen.
Doch die 29-jährige Österreicherin ließ sich bei der Leichtathletik-WM in Tokio durch nichts vom Weg abbringen und warf ihren Speer im dritten und letzten Versuch auf 62,85 Meter. Im Vergleich zum ersten Wurf verbesserte sie sich um 2,04 Meter. Mit dem letzten Wurf kam sie von Rang 15 auf Rang fünf und warf 35 Zentimeter über die Weite, die eine fixe Finalqualifikation bedeutete.
Entschuldigung
In einer ersten Reaktion sagte Hudson: „Ich muss mich bei der Mama entschuldigen. Die hat es wahrscheinlich vor lauter Aufregung umgehaut vor dem Fernsehen.“ Sie habe sich gut gefühlt und sei deshalb nach den beiden Versuchen ruhig geblieben. „Ich habe gewusst, dass ich es im dritten Wurf schaffen kann. Beim ersten Wurf war ich noch ein wenig auf der Bremse. Beim dritten bin ich noch mehr reingegangen. Wenn man sich gut fühlt, dann kann man das so machen.“ Wenn das Gefühl nicht passt, dann könne das auch „voll daneben gehen“.
Das Finale steigt am Samstag um 14 Uhr MESZ (ORF 1). Ihren Plan für den Wettkampf spricht sie natürlich mit Trainer Gregor Högler ab. Eines verspricht sie aber: „Aufsparen kann man sich im Finale nichts mehr. Jetzt muss ich mich noch gut ausruhen und dann muss man aufs Volle gehen.“
Welche Weite sie bei der WM erreichen kann, konnte Hudson nicht vorhersagen: „Es ist schwer zu sagen. Wenn ich einen Wurf gut erwische, dann ist sehr viel möglich.“
In der Qualifikation warf die Serbin Adriana Vilagos mit 66,06 Metern am weitesten. Mit 67,76 Metern, zugleich österreichischer Rekord, hält Hudson immer noch die Jahresweltbestweite im Speerwurf der Frauen.
Rang 9 für Kingley
Endiorass Kingley wurde im Dreisprung-Finale mit 16,71 m Neunter. Kingley steigerte sich von seiner Anfangsweite von 16,52 m Schritt für Schritt und blieb letztlich nur 14 Zentimeter unter seiner bei der Team-EM und am Mittwoch in der Qualifikation erreichten österreichischen Bestmarke.
Mit der einstelligen Platzierung hat der 23-jährige Oberösterreicher mehr erreicht, als es seine Bestleistung im Vergleich mit der Konkurrenz erwarten ließ. Aber schon in der Qualifikation hatte Kingley mit eben 16,85 m kräftig aufgezeigt. Gold ging mit 17,91 m an den Portugiesen Pedro Pichardo.
Kingley sagte danach: „Meine Träume haben sich erfüllt. Meine Erwartung war das Finale, aber mit den Top-10 bin ich jetzt glücklich. Der Weltmeister ist zu mir gekommen und hat gemeint ich bin die Zukunft des Dreisprungs, das motiviert mich ungemein.“
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