Seltene Kombination im Spitzensport: Vater und Sohn im Doppelpack
Vater und Sohn im selben Team – das ist nicht alltäglich. Aktuell sorgen LeBron James und sein Sohn LeBron Jr., genannt Bronny, in der NBA für Furore. Sie sind das erste Vater-Sohn-Duo in der besten Basketballliga der Welt.
LeBron James Sr. war 19 Jahre jung, als Sohn Bronny 2004 in Akron, Ohio, das Licht der Welt erblickte. Der Papa spielte damals schon für die Cleveland Cavaliers in der NBA. Mittlerweile gilt James, der im Dezember 40 wird, als einer der besten Basketballer aller Zeiten, führt zahlreiche Statistiken an. Drei Mal hat er die USA zu Olympia-Gold geführt, ist vierfacher NBA-Champion und ist ebenso oft zum wertvollsten Spieler gewählt worden. Der letzte große Traum des Stars von den Los Angeles Lakers war, gemeinsam mit seinem Sohn in einem Team zu spielen.
Traum wird wahr
Dass dieser in Erfüllung gehen würde, zeichnete sich im Juni 2024 ab, als die Lakers den damals 19-jährigen Bronny im Draft auswählten. Mittlerweile ist der Junior 20, hat seine ersten NBA-Spiele an der Seite seines Vaters absolviert und in der Nacht auf Donnerstag auch seine ersten Punkte erzielt. Ausgerechnet in Cleveland gegen das Ex-Team seines Vaters, unweit seiner Heimat. „Ein unglaublicher Moment“, sagte der stolze Vater danach, „ihn hier in dieser Halle seinen ersten Korb werfen zu sehen.“ Die Tatsache, dass die Lakers 110:134 verloren, geriet da zur Nebensache.
In der NBA schrieb Familie James Geschichte. Überhaupt ist die Liste solcher Gespanne im US-Profisport kurz. Im Baseball (MLB) schafften das Ken Griffey Sr. und Ken Griffey Jr. Anfang der 90er-Jahre für die Seattle Mariners. Im Eishockey (NHL) spielte Gordie Howe mit seinen Söhnen Marty und Mark in den späten 70er-Jahren für die Houston Aeros und die Hartford Whalers.
Was macht es so schwierig, zwei Generationen einer Familie in einer Mannschaft zu haben? Der Senior muss in jungen Jahren Papa werden und selbst außergewöhnlich lange auf höchstem Level spielen. Dazu muss der Sohn den gleichen Sport ausüben wollen und rasch auf ein ähnlich hohes Level kommen.
Geschafft haben das auch Rivaldo, Weltfußballer 1999 sowie Weltmeister 2002, und sein Nachkomme Rivaldinho. Der ehemalige Barcelona- und Milan-Star spielte 2014 an der Seite seines Sohnes in der zweiten brasilianischen Liga bei Mogi Mirim, beendete kurz darauf seine Karriere. Nur um 2015 zurückzukehren und beim 3:1 gegen Macae ein Tor zu erzielen. Ein weiterer Treffer ging auf das Konto des 20-jährigen Rivaldinho. „Ich denke, damit haben wir Geschichte geschrieben“, freute sich der heute 52-jährige Rivaldo.
Der Schwede Henrik Larsson war vor allem durch seine Rastalocken bekannt. 2013 feierte er mit Anfang 40 ein Comeback – um einmal mit seinem Sohn Jordan in der vierten schwedischen Liga zu kicken.
Der Vater stand im Tor
In Österreich kommt das bekannteste Vater-Sohn-Gespann aus dem Handball. Mykola Bilyk, aktuell Kapitän des Nationalteams und Leistungsträger bei THW Kiel, startete seine Karriere bei den Fivers Margareten. Sein Debüt feierte er 2012 mit 16 – an der Seite seines Vaters Sergej, der das Fivers-Tor hütete.
US-Golf-Star Tiger Woods absolvierte bereits einige Vater-Sohn-Turniere mit dem 15-jährigen Charlie.
Knapp vorbei an einem gemeinsamen Auftritt schrammten die englischen Rugby-Spieler Andy und Owen Farrell. 2008 waren beide bei den Saracens in London unter Vertrag. In einem einzigen Spiel waren sie beide auf dem Platz – Owen wurde für seinen verletzten Papa eingewechselt.
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