US-Open: Peya im Doppel-Finale

epa03852945 Alexander Peya of Austria hits a return as he and partner Bruno Soares of Brazil play Ivan Dodig of Croatia and Marcelo Melo of Brazil in their semifinals round match on the eleventh day of the 2013 US Open Tennis Championship at the USTA National Tennis Center in Flushing Meadows, New York, USA, 05 September 2013. The US Open runs through Monday 09 September, a 15-day schedule for the first time. EPA/JUSTIN LANE
Peya/Soares besiegen im Halbfinale das Duo Dodig/Melo in zwei Sätzen und ziehen ins Endspiel ein.

Tennis-Profi Alexander Peya hat bei den US Open in New York mit seinem brasilianischen Doppelpartner Bruno Soares erstmals ein Grand-Slam-Finale erreicht. Das als Nummer 2 gesetzte Duo gewann am Donnerstag gegen Ivan Dodig/Marcelo Melo (CRO/BRA) souverän mit 7:5,6:4. Im Endspiel am Sonntag warten aber nicht wie erwartet die US-Amerikaner Bob und Mike Bryan, sondern Leander Paes und Radek Stapanek.

Die heuer bereits vierfachen Turniersieger Peya/Soares starteten im gähnend leeren Louis-Armstrong-Stadion gegen Dodig/Melo mit einem Break zwar ideal, gaben diesen Vorteil bei Aufschlag Soares zum 4:4 aber wieder aus der Hand. Beim Stand von 5:5 nahmen sie ihren als Nummer 10 gereihten Kontrahenten den Aufschlag jedoch zum zweiten Mal ab. Nach einem soliden Servicespiel war der erste Satzgewinn geschafft.

Im zweiten Durchgang sorgten Peya/Soares mit dem Break zum 4:3 für die Vorentscheidung. In weiterer Folge servierte Peya nach 1:23 Stunden sicher zum Matchgewinn aus. "Es fühlt sich unglaublich an, das ist ein Moment für die Ewigkeit. Wir freuen uns auf das Finale und werden alles geben", erklärte Soares kurz nach Spielende.

Auch der Wiener war nach seinem ersten Einzug in ein Grand-Slam-Endspiel überwältigt: "Ich bin natürlich überglücklich,dass wir das Match gewonnen haben. Es war nicht immer einfach, weil der Wind so ins Stadion rein drehte. Aber alles in Allem haben wir ein ordentliches Match gespielt", meinte Peya, der aber noch Luft nach oben sieht."Wir können es sich besser, aber den Umständen entsprechend, denn ein Grand-Slam-Halbfinale spielt man auch nicht alle Tage, dazu das brasilianische Duell, haben wir das doch ganz gut gemanaget. Am Ende steht der Sieg, nur das zählt."

Dritter Österreicher?

Der 33-jährige Peya hat am Sonntag die Chance, in Flushing Meadows als dritter Österreicher nach Julian Knowle (2007) und Jürgen Melzer (2011) den Titel zu holen. Überraschend bekommt er es aber nicht mit den topgesetzten Bryan-Zwillingen zu tun, sondern mit dem 40-jährigen Inder Paes und seinem 34-jährigen tschechischer Partner Stepanek.

Denn die Vorjahresfinalisten vermasselten den topgesetzten Bryan-Brüdern den angepeilten Grand Slam und besiegten die heuer bei allen drei bisherigen drei großen Turnieren triumphierenden Weltranglisten-Ersten 3:6,6:3,6:4.

Siege:

  • Thomas Muster (Paris 1995 - Herreneinzel)
  • Jürgen Melzer (Wimbledon 1999 - Junioren)
  • Jürgen Melzer (Melbourne 1999 - Junioren-Doppel mit Pless/DEN)
  • Julian Knowle (US Open 2007 - Herrendoppel mit Simon Aspelin/SWE)
  • Nikolaus Moser (US Open 2008 - Junioren-Doppel mit Cedric-Marcel Stebe/GER)
  • Jürgen Melzer (Wimbledon 2010 - Herrendoppel mit Philipp Petzschner/GER)
  • Jürgen Melzer (Wimbledon 2011 - Mixed-Doppel mit Iveta Benesova/CZE)
  • Jürgen Melzer (US Open 2011 - Doppel mit Philipp Petzschner/GER)

Finale:

  • Georg von Metaxa (Wimbledon 1938 - Herrendoppel mit Henkel/GER)
  • Doris Schuster (Wimbledon 1959 - Juniorinnen)
  • Ernst Blanke (Wimbledon 1961 - Junioren)
  • Thomas Muster (Paris 1985 - Junioren)
  • Julian Knowle/Johannes Unterberger (Paris 1991 - Juniorendoppel)
  • Barbara Schett (Melbourne 1994 - Junioren)
  • Markus Hipfl (US Open 1996 - Junioren)
  • Barbara Schett (Melbourne 2001 - Mixed mit Joshua Eagle/AUS)
  • Julian Knowle (Wimbledon 2004 - Herrendoppel mit Nenad Zimonjic/SCG)
  • Tamira Paszek (Wimbledon 2005 - Juniorinnen)
  • Tamira Paszek (US Open 2006 - Juniorinnen)
  • Julian Knowle (French Open 2010 - Mixed mit Jaroslawa Schwedowa/KAZ)
  • Dominic Thiem (French Open 2011 - Junioren)
  • Alexander Peya (US Open 2013 - Doppel, mit Bruno Soares/BRA) im Finale gegen Leander Paes/Radek Stepanek (IND/CZE)

US Open. In der Stadt, die niemals schläft, hat sich Flavia Pennetta einen Traum erfüllt: Die 31-jährige Italienerin steht im Halbfinale der US Open, nachdem sie in New York ihre als Nummer zehn gesetzte Landsfrau Roberta Vinci 6:4, 6:1 verabschiedet hat. Gemeinsam hatten beide 1999 das Juniorinnen-Doppel bei den French Open gewonnen, alleine hat Pennetta zwar neun Turniersiege auf ihr Konto gebucht (und 6,7 Millionen Dollar Preisgeld), doch bei Grand-Slam-Bewerben ist die Apulierin noch nie in die Runde der letzten Vier vorgedrungen.

„Am ersten Tag des Turniers hätte ich nie daran gedacht, einmal über das Halbfinale zu sprechen“, sagte Pennetta am Mittwoch, nun steht sie am heutigen Freitag der weißrussischen Weltranglistenzweiten Viktoria Asarenka gegenüber. „Ich gehe mit Selbstvertrauen in das Match, ich habe nichts zu verlieren“, diktierte die in Verbier lebende Wahl-Schweizerin den Journalisten in die Blöcke.

Dass sie vorerst nur auf Platz 83 der Weltrangliste steht, ist vorwiegend einer Verletzung des rechten Handgelenks samt folgender Operation im August vergangenen Jahres geschuldet; sie war ja vor vier Jahren auch schon die Nummer zehn der Welt. Doch der Weg zurück zum Erfolg war lang: Erst im Mai kam sie in Straßburg wieder über die zweite Runde hinaus (Semifinale), in Wimbledon schaffte sie es ins Achtelfinale, und in auch in Båstad war sie im Semifinale. Doch sonst setzte es reihenweise Erst- und Zweitrundenpleiten, beim US-Open-Vorbereitungsturnier in New Haven scheiterte Pennetta gar in der Qualifikation – um so größer ist nun die Freude über die wiedergefundene Leichtigkeit. „Ich bin wirklich stolz auf mich, mir geht’s körperlich endlich wieder gut, Vorhand und Rückhand fühlen sich wieder so gut wie vor meiner Verletzung an – viel mehr brauche ich da gar nicht sagen.“

Souverän

Viel mehr als die nackten Zahlen ihrer bisherigen US-Open-Matches braucht man auch zu Serena Williams nicht sagen: 6:0, 6:1; 6:3, 6:0; 6:3, 6:1; 6:4, 6:1; 6:0, 6:0.

Die New York Post brachte es auf den Punkt: „Serena zermalmt weiter ihre Gegnerinnen“, den Doppel-Nuller kassierte Carla Suárez Navarro aus Spanien im Viertelfinale. Am Freitag wird sich die Chinesin Li Na mit der 31-jährigen Amerikanerin auf den Platz stellen, objektiv betrachtet wäre schon ein Satzverlust von Williams überraschend, subjektiv „glaube ich schon, dass ich eine Chance habe“, sagte Li.

Gewinnt Serena Williams die US Open, hätte sie wie Roger Federer 17 Grand-Slam-Titel auf ihrem Konto und würde nur noch einen hinter den Branchenbesten Chris Evert und Martina Navratilova liegen. Doch als Ikone sieht sich Miss Williams nicht: „Ich bin immer noch das Mädchen mit dem Schläger und dem Traum.“

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