Und noch ein Tag im Gelben Trikot für Radprofi Lukas Pöstlberger

Aufmerksam im Sattel: Lukas Pöstlberger
Geraint Thomas gewinnt die fünfte Etappe, Patrick Konrad wird Siebenter. Und Chris Froome sieht sich heuer nicht als Tour-Sieger

Eigentlich war es ja ganz einfach: Aufpassen, dass beim Zwischensprint nichts passiert, dann würde Lukas Pöstlberger auch am Freitag das Gelbe Trikot des Gesamtführenden beim Critérium du Dauphiné tragen dürfen.

Ganz so einfach war es dann nicht, doch auch von einer plötzlich auftretenden Windkante rund 40 Kilometer vor dem Ziel der 175,4 Kilometer von St-Chamond nach St-Vallier ließen sich der Oberösterreicher und seine Kollegen von Bora-hansgrohe nicht aus der Konzentration bringen. So holte sich der Waliser Geraint Thomas (Ineos) den Tagessieg, Pöstlbergers Kollege Patrick Konrad wurde Siebenter, der Mann in Gelb kam als 17. an. Nun aber werden die Aufgaben schwieriger: Es geht in die Berge.

"Der Tag war sehr hart, wie wir das schon erwartet hatten", sagte Lukas Pöstlberger. "Am Anfang bin ich selbst ein paarmal mitgesprungen, dann hat Kasper Asgreen attackiert und war in der Gruppe. Eigentlich wollten wir für Patrick und ein Etappenergebnis fahren, unsere Jungs haben dann aber einen Wahnsinnsjob gemacht, das Rennen unter Kontrolle zu halten. Ich habe mich am Ende gut gefühlt und wollte Patrick unterstützen, das hat aber nicht ganz geklappt in dem technischen Finale. Es fühlt sich großartig an, erneut hier in Gelb zu stehen, aber morgen ist ein Tag für die Gesamtwertung und da werde ich für Patrick und Wilco arbeiten. Ich denke also nicht, dass wir uns morgen wieder auf dem Podium sehen.“

Und noch ein Tag im Gelben Trikot für Radprofi Lukas Pöstlberger

"Das war so nicht geplant": Geraint Thomas (li.) überraschte auch sich selbst

Froome winkt ab

Derweil hat sich Altstar Chris Froome besonnen: „Die Tour de France werde ich heuer nicht gewinnen“, sagte der 36-jährige Brite vom Team Israel, nachdem er auch beim Critérium hinterherfährt.

Seit seinem Oberschenkelbruch vor zwei Jahren kommt der vierfache Tour-Sieger nicht in Schwung. Zunächst hatte er das auf das Training im vergangenen Winter geschoben, als er zu viel Muskelmasse aufgebaut haben will; nun war er drei Wochen im Trainingslager und verlor zwei Kilo Gewicht – doch um Schritt zu halten, reicht auch das nicht.

„Man muss auch sehen, wo ich herkomme“, räumte Froome ein: „Vor einem Jahr bin ich wieder auf dem Rennrad gesessen, dabei konnte ich noch nicht einmal gehen.“

Critérium du Dauphiné, 5. Etappe (St-Chamond–St-Vallier, 175,4 km): 1. Thomas (GBR) Ineos  4:02:15, 2. Colbrelli (ITA) Bahrain, 3. Aranburu (ESP) Astana, 7. Konrad (AUT) Bora-hansgrohe, 16. Asgreen (DEN) Deceuninck-Quick Step, 17. Pöstlberger (AUT) Bora-hansgrohe, 18. Luzenko (KAZ) Astana, 36. Gall (AUT) DSM alle gl. Zeit, 68. Schönberger (AUT) B&B +2:30, 127. Haller (AUT) Bahrain +10:59, 132. P. Gamper (AUT) Bora-hansgrohe +15:47.

Gesamt: 1. Pöstlberger 16:59:22, 2. Luzenko  1, 3. Asgreen +6, 9. Konrad +32, 30. Gall +1:27, 71. Schönberger +11:37, 118. P. Gamper +29:46, 134. Haller +39:25.

Freitag: Loriol-sur-DromeLe Sappey-en-Chartreuse, 167,2 km (Bergankunft).

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