Umstrittener WADA-Chef wurde wiedergewählt
Craig Reedie wurde erneut zum Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gewählt. Reedie ist ein 75-jähriger Brite und gleichzeitig auch Mitglied im IOC (Internationales Olympisches Komitee). Und genau das ist problematisch und wird heftig kritisiert. Denn welche Interessen sollte ein IOC-Mitglied haben, Dopingsünder bei Olympia zu überführen – und somit dem eigenen Produkt zu schaden?
Diesen Interessenskonflikt sieht auch Scheich Ahmad Al-Fahad Al-Sabah aus Kuwait, der Präsident der Vereinigung Nationaler Olympischer Komitees (ANOC). Der 53-Jährige, einer der einflussreichsten Sportfunktionäre, plädierte für eine neutrale Persönlichkeit an der Spitze der WADA.
Schon vor seiner Wiederwahl wurde Reedie heftig kritisiert für sein Vorgehen im russischen Doping-Skandal im Vorfeld der Olympischen Spiele in Rio. Verurteilt wurde vor allem der Zeitpunkt der Veröffentlichung (drei Wochen vor Olympia) des ersten Teils des sogenannten "McLaren-Reports", in dem systematisches, vom Staat finanziertes Doping in Russland aufgedeckt wurde.
Nun wurde bekanntgegeben, dass der komplette McLaren-Report am 9. Dezember 2016 veröffentlicht wird.
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