Überraschungsmann Jesús Herrada gewinnt die siebente Vuelta-Etappe

Mit 32 Jahren zum zweiten Etappensieg bei der Vuelta: Jesús Herrada (re.)
Das Feld konnte eine fünfköpfige Ausreißergruppe nicht mehr einholen. Remco Evenepoel bleibt im Roten Trikot des Gesamtführenden.

Siebenter Renntag der 77. Spanien-Rundfahrt, sechster Mann in Rot: Nach Robert Gesink, Mike Teunissen, Edoardo Affini, Primoz Roglic und Rudy Molard durfte am Freitag Remco Evenepoel das Trikot des Gesamtführenden tragen. Die 190 Kilometer von Camargo (Kantabrien) nach Cistierna (León) waren nicht dazu angetan, abermals eine Ausreißergruppe gewähren zu lassen, mit dem Puerto de San Glorio stand dem Peloton zwar ein 1.603 Meter hoher Pass samt 22,4 Kilometer langer Steigung im Weg, danach folgten aber noch gut 64 abschüssige bis flache Kilometer.

Das Ziel des Feldes war klar: Ein Massensprint sollte die Entscheidung über den Tagessieger bringen. Und so durften sechs Ausreißer zwar bis zu vier Minuten Vorsprung  herausfahren, der wurde aber dann auf rund 2:30 Minuten reduziert und kontrolliert.

Ganz so leicht war es freilich nicht, denn die im Anstieg auf fünf Mann geschrumpfte Fluchtgruppe drückte aufs Tempo – und zwang das Feld zum Nachziehen. Das hatte Folgen: Einige Sprinter wie der Deutsche Pascal Ackermann und der Belgier Tim Merlier konnten nicht Schritt halten und fielen zurück. Auch der in der Sprintwertung führende Ire Sam Bennett bekam Probleme, konnte sich in der Abfahrt aber wieder zurück ins Hauptfeld arbeiten.

Überraschungsmann Jesús Herrada gewinnt die siebente Vuelta-Etappe

Der Mann in Rot: Remco Evenepoel

Überraschendes Finale

Mit einer Minute Vorsprung gingen die Ausreißer auf die letzten zehn Kilometer, doch weil Trek-Segafredo seine Energie bereits am Puerto de San Glorio verpulvert hatte und Bora-hansgrohe auch nicht unbedingt die Notwendigkeit sah, für Sam Bennett aufs Tempo zu drücken, kamen die Ausreißer dann eben doch durch.

Im Fünfersprint sicherte sich Jesús Herrada (ESP/Cofidis) den Tagessieg vor Samuele Battistella (ITA/Astana) und Fred Wright (GBR/Bahrain-Victorious), den Sprint des Hauptfeldes gewann Sam Bennett, womit er sein Grünes Trikot verteidigte. Und Remco Evenepoel darf auch in die 153,4 Kilometer am Samstag in Rot gehen – dann wird es wieder bergiger, samt steilem Finale hinauf zum Colláu Fancuaya. Für Herrada war es der größte Erfolg seit seinem Etappensieg bei der Vuelta 2019, dementsprechend schluchzte der 32-Jährige die Freude nur so hinaus.

Vuelta, 7. Etappe ( Camargo–Cistierna, 190 km): 1. Herrada (ESP) Cofidis 4:30:58, 2. Battistella (ITA) Astana, 3. Wright (GBR) Bahrain-Victorious alle gl. Zeit, 6. S. Bennett (IRE) Bora-hansgrohe +29, 31. Roglic (SLO) Jumbo-Visma, 36. Evenepoel (BEL) Quick-Step Alpha Vinyl, 58. E. Mas (ESP) Movistar, 75. Molard (FRA) Groupama-FDJ, 116. Mühlberger (AUT) Movistar alle gleiche Zeit.
Gesamt: 1. Evenepoel 25:21:34, 2. Molard +21, 3. E. Mas+28, 4. Roglic +1:01, 91. Mühlberger +40:12.

Deutschland-Tour, 2. Etappe (Meiningen–Marburg, 200,7 km): 1. Kristoff (NOR) Intermarché–Wanty-Gobert 4:57:37, 2. Sénéchal (FRA) Quick-Step Alpha Vinyl, 3. Bettiol (ITA) EF-Easy Post, 8. Konrad (AUT) Bora-hansgrohe, 11. Bayer (AUT) Alpecin-Deceuninck, 32. Pernsteiner (AUT) Bahrain-Victorious, 39. Schönberger (AUT) B&B-KTM alle gl. Zeit, 74. Großschartner (AUT) +3:06, 105. Haller (AUT) beide Bora-hansgrohe +11:23.
Gesamt: 1. Bettiol 9:02:27, 2. Kristoff, 3. Ganna (ITA) Ineos alle gl. Zeit, 51. Konrad +9, 24. Bayer +14, 30. Pernsteiner +17, 40. Schönberger +21, 55. Großschartner +3:18, 90. Haller +11:31.

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