TT: 30. EM-Medaille für Österreich

TT: 30. EM-Medaille für Österreich
Liu Jia scheiterte im Semifinale und wurde als Dritte des Damen-Bewerbs gefeiert. Auch vom goldenen Herren-Doppel.

Gut, das Beste kam nicht ganz zum Schluss dieser Tischtennis-EM im dänischen Herning, sondern schon am vorletzten Abend – doch auch die Bronzemedaille für Liu Jia im Einzelbewerb der Damen am Sonntag war aus österreichischer Sicht ein feiner Abschluss.

Die 30-jährige Wahl-Oberösterreicherin aus Peking hatte im Semifinale gegen die – nun ja – Französin Yi Fang Xian zwar drei Matchbälle im sechsten Satz, ließ sie aber ungenutzt und unterlag schließlich mit 3:4 (-5, 10, -3, 5, 6, -11, -5). Weil bei Tischtennis-EMs keine dritten Plätze ausgespielt werden, stand damit die Bronzene schon fest.

Positivisten dürfen freilich anmerken, dass Liu Jia nun endlich ihren EM-Medaillensatz komplett hat, denn Gold hat die Jung-Mutter (Tochter Anna ist 15 Monate alt) bereits 2005 geholt, Silber gab’s 2008 und 2010. Und Liu Jia hat den EM-Medaillenstapel der Österreicher auf 30 erhöht, was ein Jahr vor der Heim-EM in Schwechat für zusätzliches Interesse am großen Sport mit den kleinen Bällen sorgen dürfte.

Für Hans Friedinger, den Sportdirektor des Österreichischen Verbandes, Grund genug, um zufrieden Bilanz zu ziehen. "Kompliment an Liu Jia, sie hat unglücklich verloren, aber sie hätte sich auch Gold verdient gehabt."

"Auch Gold" deswegen, weil ja bereits am Samstagabend zwei Herren sich mit dem Titel "Europameister 2013" geschmückt haben.

Goldig

Robert Gardos und Daniel Habesohn siegten nämlich im Herren-Doppel, und dass sie im ersten Satz des Endspiels gegen die Schweden Karlssen/Karlssen gleich einmal 2:7 zurücklagen, war der Startschuss zu einem packenden 64-Minuten-Krimi. In diesem hatten der 33-Jährige und der 26-Jährige dann vier Matchbälle im sechsten Satz und einen weiteren im siebenten, die allesamt vergeben wurden – der sechste aber passte: 4:3 (10, 9, -10, -11, 5, -13, 10), der Rest war Jubel und – berechtigtes – Eigenlob von Robert Gardos: "Das war eine mentale Meisterleistung."

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