Tour de Suisse: Letzte Etappe an Mäder, Ineos setzt den Erfolgslauf fort

Der Schnellste am Schlusstag: Hermann Pernsteiners Teamkollege Gino Mäder
Richard Carapaz behält am Schlusstag das Führungstrikot. Hermann Pernsteiner attackiert, bis ihm die Kraft ausgeht - Platz 18

Am Freitag war er Dritter auf der sechsten Etappe der Tour de Suisse, nachdem er in einem Dreiersprint gegen Andreas Kron und Rui Costa keine Chance hatte, am Sonntag wollte Hermann Pernsteiner auf Nummer sicher gehen. Auf der Schlussetappe von Andermatt via Oberalp-, Lukmanier- und Gotthardpass zurück zum Startort schloss der 30-Jährige vom Team Bahrain-Victorious nach knapp 50 der 159,3 Kilometer zu einer großen Ausreißergruppe auf.

Auf dem Weg durchs Tessin Richtung Gotthard-Südrampe wurde diese kleiner und kleiner, und   21,3 Kilometer vor dem Ziel ließ der 1,68 Meter kleine Kletterer aus der Buckligen Welt dann seinen um 22 Zentimeter größeren Fluchtgefährten Tiesj Benoot (BEL/DSM) stehen und düste solo über das Kopfsteinpflaster der alten Passstraße den Gotthard hinauf. Allerdings vergeblich, 18 Kilometer vor dem Ziel war er vom Feld der Favoriten gestellt – und wurde durchgereicht, der Akku des Niederösterreichers war leer.

Dass die Prominenz so aufs Gas drückte, hatte einen guten Grund: das Kopf-an-Kopf-Duell um den Gesamtsieg zwischen Ineos’ Ecuadorianer  Richard Carapaz und dem Kolumbianer Rigoberto Urán. 17,3 Kilometer vor dem Ziel attackierte Urán, im Wissen, dass er nur 17 Sekunden auf Carapaz aufzuholen hat. Doch der Leader  konnte den Angriff kontern und hängte sich wieder ans Hinterrad seines ersten Verfolgers.

Tour de Suisse: Letzte Etappe an Mäder, Ineos setzt den Erfolgslauf fort

Alles im Griff: Richard Carapaz behielt Gelb

Die Nutznießer

Den Schwung nutzten Mattia Cattaneo und Michael Woods zu ihren Gunsten und düsten gemeinsam Richtung Passhöhe, der Kanadier vom Team Israel sicherte sich den Bergpreis und auch die Gesamtwertung der Kletterer. An seinem Hinterrad der Schweizer Gino Mäder (Bahrain-Victorious) und der  Italiener Cattaneo (Deceuninck-Quick Step).
In der relativ einfachen Abfahrt retour Richtung Andermatt schloss Mäder zu Woods auf, beide arbeiteten auf den flachen letzten vier Kilometern gut zusammen und konnten wie erhofft den Tagessieg untereinander ausmachen. Den sicherte sich der 24-jährige Schweizer, der dem um zehn Jahre älteren Kanadier keine Chance ließ.

Hermann Pernsteiner handelte sich 1:38 Minuten ein und kam an 18. Stelle ins Ziel, er beendet auch die Rundfahrt auf dem 18. Platz.

An der Spitze der Gesamtwertung blieb Richard Carapaz 17 Sekunden vor Rigoberto Urán, damit holte der Sieger des Giro d’Italia 2019 als erster Ecuadorianer die Tour de Suisse. Und Ineos’ Erfolgslauf geht weiter, zuvor hatten sich die Briten ja schon Critérium du Dauphiné (Richie Porte), Tour de Romandie (Geraint Thomas) und Giro d’Italia (Egan Bernal) gesichert.

Tour de Suisse, 8. Etappe (Andermatt–Andermatt, 159,5 km): 1. Mäder (SUI) Bahrain-Victorious 4:06:25, 2. Woods (CAN) Israel gl. Zeit, 3. Cattaneo (ITA) Deceuninck-Quick Step +9, 5. Carapaz (ECU) Ineos, 7. Urán (COL) EF-Nippo, 9. Fuglsang (DEN) Astana alle gl. Zeit, 18. Pernsteiner (AUT) Bahrain-Victorious +1:38.
Endstand: 1. Carapaz 24:44:01, 2. Urán +17, 3. Fuglsang +1:15, 4. Schachmann (GER) Bora-hansgrohe +1:19, 5. Woods +2:55, 18. Pernsteiner +12:22.

OÖ-Rundfahrt, 3. Etappe (Traun–Hinterstoder/Höss, 124,6 km): 1. Guérin (FRA) Vorarlberg 3:15:18, 2. Zoidl (AUT) Felbermayr-Simplon Wels +1, 3. Schlegel (CZE) Elkov-Kasper +29. 
Endstand: 1. Guerin 10:51:10, 2. Zoidl +1, 3. Schlegel +18, 4. Rapp (GER) Hrinkow +1:08.

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