Noch 733,5 Kilometer bis zu Nibalis großem Ziel
Natürlich gibt es Möglichkeiten, wie Vincenzo Nibali nicht die heurige Tour de France gewinnen kann. Ein Sturz, wie ihn andere Favoriten hingelegt haben (Christopher Froome, Alberto Contador), eine Erkrankung oder eine Entführung durch Außerirdische könnten zum Nicht-Sieg des 29-Jährigen aus Messina führen, oder auch ein kolossaler Einbruch auf den nun folgenden drei Etappen durch die Pyrenäen.
Es wird allerdings wohl beim Konjunktiv bleiben. Zu stark präsentiert sich der Führende im Trikot des kasachischen Teams Astana, 4:37 Minuten liegt er vor dem zweitplatzierten Spanier Alejandro Valverde, 4:50 Minuten trennen Nibali vom drittplatzierten Franzosen Romain Bardet (AG2R). Bislang hat er alles richtig gemacht: "Ich habe meine Trainingsplanung genau auf die Tour de France abgestimmt", es wäre nach seinen Erfolgen bei Giro d’Italia und Vuelta a España der letzte Mosaikstein für eine herausragende Karriere.
Vincenzo Nibali weiß ziemlich genau, was da auf ihn zukommt: "Als Italiener bin ich sehr stolz, in die ruhmreiche Geschichte der Tour de France einzutreten." Freilich weiß er auch um seine Situation: "Mein Vorsprung ist komfortabel, aber ich muss gut darauf aufpassen. Es kommen noch sehr gefährliche Etappen. Ich darf mir keine Krise erlauben."
Die Konkurrenz staunt derweil und lobt: "Nibali ist der Stärkste, das ist offensichtlich", sagt der aktuell zweitplatzierte Alejandro Valverde, und das wird wohl auch am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag in den Pyrenäen zu beobachten sein.
Bliebe der Konkurrenz als letzte Chance das Einzelzeitfahren am Samstag: 54 Kilometer von Bergerac nach Périgueux durchs Hügelland Südwestfrankreichs. Doch Vincenzo Nibali fühlt sich auch auf der Zeitfahrmaschine wohl – also werden seine Gegner wohl doch die Außerirdischen kontaktieren müssen. Vorausgesetzt, es geht alles mit rechten Dingen zu.
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