Martin beißt auf die Zähne, Sagan im grünen Trikot

Der Deutsche Tony Martin fährt trotz einer langen Krankenakte weiter mit.

Otto Normalmensch würde sich in häusliche Pflege geben oder überhaupt im Spital bleiben angesichts dieses Krankenbulletins: Gehirnerschütterung, Quetschung des linken Lungenflügels, fünf Zentimeter lange Wunde am linken Ellenbogen, angeknackster rechter Daumen und verschiedene Wunden, die über den Körper verteilt sind.

Nicht so der Deutsche Tony Martin vom Team Omega Pharma Quick Step: Der zweifache Zeitfahr-Weltmeister fuhr nach seinem Sturz auf der ersten Etappe der Tour de France am Samstag auch am Sonntag wieder mit, und er tat es auch am Montag. „Vor dem Start habe ich mir schon einige Fragen gestellt, aber letztlich ist es gar nicht so schlecht gelaufen“, sagte Martin, 28.

Für den Sieg auf der dritten Etappe kam er naturgemäß noch nicht infrage, den holte sich nach 145,5 hügeligen Kilometern von Ajaccio nach Calvi der Australier Simon Gerrans (Orica-Green Edge), der im Massensprint den favorisierten Slowaken Peter Sagan um Zentimeter auf den zweiten Platz verwies und seinen zweiten Tagessieg bei der Tour nach 2008 feierte.

Ein durchaus akzeptabler Trost bleibt für Cannondale-Profi Sagan: Der 23-jährige Titelverteidiger in der Sprintwertung darf ab sofort das Grüne Trikot tragen, nachdem er den Deutschen Marcel Kittel hinter sich gelassen hat – und er liegt mit 74 Punkten bereits 49 Zähler vor dem britischen Topfavoriten Mark Cavendish. In Gelb ist weiterhin der Belgier Jan Bakelants (Radio Shack) unterwegs.

Damit ist das dreitägige Tour-de-France-Abenteuer auf Korsika zu Ende, schon Dienstag wird die Rundfahrt auf dem Festland mit dem Teamzeitfahren über 25 Kilometer in Nizza fortgesetzt.

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