Tour de France: Christophe Laporte gewinnt die 19. Etappe

Perfektes Timing: Christophe Laporte war fassungslos
Jonas Vingegaard muss nur noch das Einzelzeitfahren am Samstag überstehen

Die 630 Einwohner von Rocamadour werden sich am Samstagnachmittag schön anschauen: Dann kommt der Tross der Frankreich-Rundfahrt in das Dorf in Okzitanien, und im Schlepptau folgen natürlich Massen von Fans.

An sich einsam gelegen und nach dem Eremiten Amadour benannt, der sich dort am Fuße eines Felsens (Roc) niedergelassen haben soll, wird Rocamadour zum Schauplatz des großen Showdowns der 109. Tour de France: Im 40,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren startet Jonas Vingegaard mit 3:21 Minuten Vorsprung auf den noch nicht ganz entthronten zweifachen Titelverteidiger Tadej Pogacar.

Passiert nichts Unvorhergesehenes, sollte der Polster locker für den ersten Tour-de-France-Sieg eines Dänen seit Bjarne Riis anno 1996 reichen: Beim Auftaktzeitfahren in Kopenhagen (13,2 km) verlor der Jumbo-Visma-Profi gerade einmal acht Sekunden auf seinen Rivalen vom Team Emirates. Und auf der sonntäglichen Schlussetappe nach Paris wird der Mann in Gelb traditionsgemäß nicht mehr attackiert.

Tour de France: Christophe Laporte gewinnt die 19. Etappe

Ein guter Grund zu feiern: Laportes erster Erfolg bei der Tour

Raserei am Freitag

Für Aufregung sorgten bei der flachen Freitag-Etappe von Castelnau-Magnoac nach Cahors zunächst einmal mehr Protestierende, die eine vorübergehende Neutralisierung des Renngeschehens auslösten. Eine zunächst vier-, dann zweiköpfige Ausreißergruppe glühte bei 30 Grad mit maximal einer Minute Vorsprung dahin, entsprechend hoch war das Tempo: Die ersten 130 der 188,5 Kilometer wurden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 47 km/h zurückgelegt. Eine Schrecksekunde erlebte Tadej Pogacar nach einem Reifenschaden 41 Kilometer vor dem Ende, seit Team brachte ihn wieder ins Feld zurück.

Den Sieg holte sich am Ende der Franzose Christophe Laporte mit einem langen Solo-Sprint, es war der bereits fünfte Erfolg für Jumbo-Visma bei dieser Tour. Und es war der erste für die Gastgebernation bei der 109. Auflage der Frankreich-Rundfahrt.

19. Etappe (Castelnau-Magnoac–Cahors, 188,3 km): 1. Laporte (FRA) Jumbo-Visma 3:52:04, 2. Philipsen (BEL) Alpecin-Deceuninck +1, 3. Dainese (ITA) DSM, 5. Pogacar (SLO) Emirates alle  gleiche Zeit, 13. Vingegaard (DEN) Jumbo-Visma +6, 14. Thomas (GBR) Ineos gl. Zeit, 25. Mühlberger (AUT) Movistar alle  gl. Zeit, 35. Konrad (AUT) Bora-hansgrohe +21, 36. Schönberger (AUT) B&B-KTM +25, 95. Großschartner (AUT) +3:06, 101. Haller (AUT) beide Bora-hansgrohe +3:52. 

Gesamt: 1. Vingegaard 75:45:44, 2. Pogacar +3:21, 3. Thomas +8:00, 16. Konrad 51:53, 28. Mühlberger +1:53:17, 33. Schönberger +2:11:31, 54. Großschartner +2:53:48, 85. Haller +3:46:23.

Samstag: Einzelzeitfahren Lacapelle-Marival–Rocamadour (40,7 km).

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