Auch der Letzte wurde noch groß gefeiert

Am Ziel: Ji Cheng beendete seine Premiere als gefeierter Letzter.
Der Chinese Ji Cheng genoss seinen großen Auftritt.

Ganz am Schluss der letzten Etappe der 101. Tour de France kam dann auch noch Ji Cheng im Ziel auf den Pariser Champs-Élysées an. 9:25 Minuten nach Marcel Kittel, der seinen vierten Etappensieg bei dieser Tour de France feierte. Insgesamt holten die Deutschen sieben, für die weiteren sorgten Tony Martin mit zwei und André Greipel mit einem Tageserfolg.

Ji Cheng aber gehörte ein Gutteil des Applauses, der auf der Prachtstraße gespendet wurde – verfolgt vom Schlusswagen genoss der 27-Jährige aus Heilongjian die letzten Runden seiner ersten Tour. Nicht nur in seiner Heimat wurde der Profi des Teams Giant-Shimano umjubelt, auch in seiner Mannschaft ist Ji hoch angesehen: Der 27-Jährige hat sich den Ruf als Ausreißer-Killer erarbeitet, er hat wieder und wieder Fluchtversuche zunichtegemacht und sich dabei aufgerieben. Nicht umsonst wurde er auf der Ehrenrunde von Marcel Kittel begleitet. Sein Rückstand auf Tour-Sieger Vincenzo Nibali lag am Ende bei 6:02:24 Stunden.

Britische Pechvögel

Auch der Letzte wurde noch groß gefeiert
epa04302718 Sky Procycling team rider Bernhard Eisel of Austria leads the pack of riders during the 2nd stage of the 101st edition of the Tour de France 2014 cycling race between York and Sheffield, Britain, 06 July 2014. EPA/YOAN VALAT
Bernhard Eisel hat sich nicht nur als Taktiker Meriten erworben, er hat auch drei Mal in eigener Sache aufgezeigt: Den Plätzen 12 und 15 ließ er am letzten Tag noch einen ausgezeichneten sechsten Rang folgen, eine Party blieb im Team Sky aber aus: Erst musste Titelverteidiger Christopher Froome verletzt ausgeben, dann wurde sein Ersatzmann Richie Porte krank, der 18. Platz von Mikel Nieve Iturralde im Gesamtklassement war alles, was den Briten blieb. "Zum Glück hat Geraint Thomas im Zielraum Bier organisiert", bilanzierte Bernhard Eisel am Montag, "eine große Party wurde es aber nicht. Es war kein gutes Rennen für uns, aber wir haben viel gelernt."

Erst die Zeit (Tochter: Wahrheit) wird zeigen, ob alle etwas gelernt haben: In den Labors wird man feststellen, ob alle Fahrer so sauber waren, wie die Stimmung auf den Etappen großartig war. Auch später noch, denn die Proben werden eingefroren.

Experten jedoch werten speziell die Erfolge der Franzosen – Jean-Christophe Péraud Zweiter, Thibaut Pinot Dritter, Romain Bardet Sechster, dazu AG2R als Sieger der Teamwertung – als Zeichen dafür, dass diese Tour sauberer war als etliche vorangegangene. Denn in der Grande Nation wird der Kampf gegen unerlaubte Machenschaften weit nachdrücklicher betrieben als in anderen Ländern. Nun sollten nur noch die Vertreter der "dunklen Ära" in Pension geschickt werden – und nicht unbedingt in so großer Zahl wie beim Team Astana von Tour-Sieger Vincenzo Nibali herumgeistern ...

Die Tour in Bildern: Stürze, Aufgaben und Nibali

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