Tom Boonen beehrt die Österreich-Rundfahrt

epa01412358 Belgian rider Tom Boonen (C-R) celebrates while crossing the finish line to win the final stage of the Cycling Tour of Austria in Vienna, Austria, 13 July 2008. EPA/HERBERT NEUBAUER
Mit dem Belgier hat die Ö-Tour 2013 einen weiteren Star. Doch die Sorgen um die Strecke bleiben.

So nach und nach füllt sich das Teilnehmerfeld der Österreich-Rundfahrt: Nach dem vierfachen Schweizer Weltmeister und einfachen Olympiasieger Fabian Cancellara hat nun auch der Belgier Tom Boonen seinen Start zugesagt. Der 32-Jährige ist wie Cancellara ein Klassikerspezialist und siegte letztes Jahr als erster Fahrer überhaupt nacheinander bei E3-Preis Harelbeke, Gent–Wevelgem, Flandern–Rundfahrt und ParisRoubaix, hat aber dazu auch exzellente Sprinterqualitäten, so holte er bei der Tour de France 2007 das Grüne Trikot.

Er hat im Rennen ein Näschen für die richtigen Situationen, um der Konkurrenz davonzuziehen, er hat allerdings auch ein Näschen für heikle Situationen: Mehrfach wurde Boonen mit Kokain in seinem Körper erwischt, Dopingsperren blieben ihm aber erspart, weil die Tests außerhalb von Wettkämpfen stattgefunden haben und die gefundenen Mengen zu gering waren.

Heuer kämpft der Belgier freilich mehr mit seinem Körper denn mit der Konkurrenz: Die Saisonvorbereitung lief mäßig, seither ist er mehrfach gestürzt und (noch) nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Zur Österreich-Rundfahrt kommt der Profi vom Team Omega Pharma-QuickStep dennoch gern – vor fünf Jahren feierte er auf der Wiener Ringstraße einen überlegenen Sprintsieg am Ende der letzten Etappe.

Die Routenplanerin

Überlegen ist derzeit die Kernaufgabe von Ö-Tour-Chefin Ursula Riha: Die Felbertauernstraße wird nach dem Felssturz wie befürchtet nicht rechtzeitig fertig, damit steht die dritte Etappe auf der Kippe. Auch am Dienstag war die Wienerin mit ihren Mitarbeitern in Tirol unterwegs, um Alternativen für den Weg von Kitzbühel nach Matrei zu finden. Schon seit Samstag ist Riha unterwegs, „wir sind jetzt bei 2000 Kilometern Wegstrecke angekommen“, sagte Riha am Dienstagnachmittag dem KURIER. Eines ist klar: „Über Italien geht’s nicht“, auch die Tauernschleuse ist nach einem Lokalaugenschein keine Option mehr. „Die Autos könnten wir so transportieren“, doch der Tour-Tross umfasst noch weit mehr an Fahrzeugen. Fazit: „Nicht machbar.“

„Wir spielen verschiedene Routen durch, die dann den Behörden vorgelegt werden.“ Welche es wird, sollte Anfang kommender Woche feststehen. Damit nicht genug der Sorgen, denn der Felbertauern ist auch die Ersatzstrecke für den Fall einer unpassierbaren Großglockner-Hochalpenstraße, die am vierten Tag auf dem Fahrplan steht. „Aber da haben wir eine Alternative via Katschberg, Radstädter Tauern und Bischofshofen zum Etappenziel in St. Johann/Alpendorf im Blick.“

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