Tischtennis: Österreich trifft auf Deutschland

Robert Gardos: „Wir werden sehen, wer nach dem Spiel noch redet.“
Große Träume vor dem EM-Auftakt im Multiversum Schwechat.

Die zwölf Match-Tische sind aufgestellt, die 67 Schiedsrichter angereist – das Multiversum Schwechat ist bereit für die 1128 Spiele der Tischtennis-EM von heute, Freitag, bis 13. Oktober.

Zu Beginn der größten Tischtennis-Veranstaltung, die es bisher in Österreich gab, trifft der Gastgeber im Teambewerb heute (18 Uhr) im Achtelfinale auf Deutschland. Titelverteidiger Deutschland zählt neben Portugal zu den Favoriten auf Gold, obwohl der 16-fache Europameister Timo Boll verletzungsbedingt absagen musste. Mit Dimitrij Ovtcharov stellen die Gegner noch immer die Nummer eins des Turniers (und die Nummer sechs der Weltrangliste). Sollte der gebürtige Ukrainer seine Normalform erreichen, dürfte der 25-Jährige in seinen zwei Partien kaum zu schlagen sein.

Außenseiter

„Ich schätze unsere Chancen mit 30:70 ein“, sagt Stefan Fegerl. Der Niederösterreicher holte mit dem Team 2009 und 2011 jeweils EM-Bronze. „Die Deutschen haben mit Ovtcharov eine starke Nummer eins, die anderen Duelle können aber ausgeglichen verlaufen. Ich spiele derzeit das beste Tischtennis meines Lebens.“ Selbst das Thema Medaille ist kein Tabu: „Diese Träume gibt es. Bei einer EM ist das möglich.“

Tatsächlich würden den Österreichern zwei Siege reichen, da Platz drei nicht ausgespielt wird und bereits mit dem Erreichen des Semifinales Bronze fix wäre.

Tischtennis: Österreich trifft auf Deutschland
epa03342539 Dimitrij Ovtcharov of Germany in action against Robert Gardos of Austria during the Table Tennis Men's Team Quarterfinals for the London 2012 Olympic Games Table Tennis competition, London, Britain, 05 August 2012. EPA/Rainer Jensen
Dass das Duell mit Deutschland ein ganz besonderes ist, bestätigt auch Robert Gardos, der als Neunter der beste Österreicher in der Europarangliste ist. „Wir kennen einander sehr gut“, sagt der 34-Jährige und zeichnet das Szenario des Abends vor: „Ein paar Stunden vor dem Duell sind alle locker. Kurz vor dem ersten Spiel werden dann alle schweigsam. Wer dann nach dem Spiel wieder redet, werden wir sehen.“

Gardos ist ebenso gesetzt wie Chen Weixing, der mit seinen 41 Jahren „noch immer sehr gut in Form“ ist. Der Heimvorteil sei nicht zu unterschätzen. „Wir haben keine Anreise, kennen die Halle und haben hoffentlich das Publikum im Rücken.“ 2600 Zuschauer fasst die Halle, 300 rot-weiß-rote Fahnen werden gratis verteilt.

Bereits um 10 Uhr eröffnen heute die Damen das EM-Geschehen: Österreich trifft auf die Türkei. Bei einem Sieg warten im Achtelfinale die Titelverteidigerinnen aus den Niederlanden.

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