Tischtennis-Ass über Ligaabbruch: "Man nahm uns den Titel weg"

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"Das war unsportlich", ärgert sich Robert Gardos, dessen Team wegen der Corona-Krise der Titel aberkannt wurde.

Dem französischen Tischtennis-Club Rouen ist nach dem Abbruch der nationalen Meisterschaft nur ein "Ehrenmeister" und kein echter Titel zugesprochen worden. Darüber ärgert sich auch Österreichs Topspieler und Legionär Robert Gardos. "Das war unsportlich - man hat uns den Titel weggenommen." Rouen lag sieben Runden vor Schluss mit fünf Punkten Vorsprung an der Spitze.

Gardos meinte mit Blick auf den Fußball. "Das ist äußerst unfair. Im Fußball wurde die Liga auch abgebrochen, Paris Saint-Germain zum Meister erklärt. Wir aber schauen durch die Finger." Ihm tut es vor allem um den Klub leid.

"Meisterschaft war klar in unseren Händen"

"Es ist sehr schade für den gesamten Verein. Zum ersten Mal in der Geschichte spielte Rouen in den Top drei mit, war sogar auf Titelkurs - das schmerzt doppelt. Wir hätten nur noch zwei heikle Spiele gehabt. Die Meisterschaft war klar in unseren Händen."

Gardos lebt mit seiner Familie in Granada, die Corona-Bestimmungen wurden nun gelockert. Der Doppel-Europameister hofft daher, auf die spanische Liste der Profisportler zu kommen und wieder mit einem Partner trainieren zu können. Die österreichische Botschaft in Madrid und das Österreichische Olympische Komitee unterstützen ihn dabei. "Ich hoffe, dass ich bald die Genehmigung für das Training mit He Chi Wen, dem spanischen Chinesen bekomme, und so die EM-Vorbereitung für Warschau beginnen kann. Ob ich aber Mitte September meinen Doppel-Titel mit Daniel Habesohn verteidigen kann, ist fraglich."

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