Wimbledon: Djokovic zittert sich in die nächste Runde, Drama bei Sinner

Das letzte Achtelfinale von Wimbledon hat am Montag mit einem sportlichen Drama geendet. Grigor Dimitrow, Drittrunden-Bezwinger von Sebastian Ofner, führte gegen den topgesetzten Jannik Sinner 6:3,7:5,2:2, ehe er den Sieg vor Augen wegen einer Brustmuskelblessur aufgeben musste.
Sinner trifft nun auf den US-Amerikaner Ben Shelton. Das verbleibende Viertelfinale bestreiten Novak Djokovic und Flavio Cobolli. Die Osttirolerin Lilli Tagger steht im Juniorinnen-Achtelfinale.
Sinner hatte in den ersten drei Runden seinen Aufschlag nicht abgegeben, Dimitrow durchbrach diese Sperre aber gleich mehrmals. Der Weltranglistenerste war zwar durch eine früh im Match erlittene Ellbogenverletzung etwas gehandicapt, nichtsdestotrotz spielte sein Herausforderer Dimitrow ausgezeichnet - bis der 34-Jährige nach vier Games des dritten Satzes zusammenbrach, sich an den Brustmuskel fasste und nach einer Behandlungspause aufgab. Kurios: Es ist das fünfte Grand-Slam-Turnier in Folge, bei dem Dimitrow aufgeben musste.
Djokovic startete mit seinem bisher schlechtesten Satz
Djokovic hatte schon am Nachmittag zum 16. Mal ein Wimbledon-Viertelfinale erreicht. Der 38-Jährige gewann sein Achtelfinale gegen den Australier Alex de Minaur 1:6,6:4,6:4,6:4 und bekommt es nun mit Flavio Cobolli zu tun. Der Italiener siegte gegen den Kroaten Marin Cilic 6:4,6:4,6:7(4),7:6(3). Sein bisher bestes Major-Abschneiden hatte der 23-jährige Cobolli schon mit dem Achtelfinale erreicht, gegen Djokovic ist der 22. der Setzliste klarer Außenseiter.
Der sechstgereihte Djokovic hatte um seinen 101. Einzelsieg an der Church Road hart zu kämpfen. Der Finalist der vergangenen beiden Jahre und siebenfache Gewinner des Klassikers stand zu Beginn auf verlorenem Posten. Noch nie zuvor hatte er einen Satz in Wimbledon 1:6 verloren. Er schlug aber zurück und ging infolge eines Breaks zum 5:4 in Sätzen mit 2:1 in Führung. In Satz vier konterte Djokovic nach einem 1:4 überzeugend, gewann nach 3:18 Std. Im Vorjahr hätte es dieses Duell im Viertelfinale geben sollen, de Minaur musste aber wegen einer Hüftblessur w.o. geben.
Einer der prominenten Zuschauer auf der Ehrentribüne war Roger Federer, der Schweizer hat als Rekordhalter noch vier mehr Wimbledon-Matches als Djokovic gewonnen. Diese Marke könnte der Grand-Slam-Rekordsieger erst nächstes Jahr erreichen und überbieten. "Es gab jede Menge herausfordernde Momente", resümierte Djokovic nach der Partie. Und in Richtung Federer: "Manchmal hätte ich mir gewünscht, ich hätte das Serve and Volley von dem Gentleman, der dort oben steht. Ich habe ihn sehr verehrt. Es ist sehr schön, dass er hier zurück ist."

Juniorinnen: Tagger im Viertelfinale
Tagger kam in ihrem letzten Juniorinnen-Turnier über die schwedische Qualifikantin Lea Nilsson mit 7:6(5),7:6(4) hinweg. Die French-Open-Siegerin bei den Juniorinnen spielt nun - wohl am Mittwoch - gegen die Britin Ruby Cooling.
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