Wer hat dann das Potenzial, so ein Feuer in der Stadthalle zu entfachen, wenn es Thiem nicht mehr tut? Noch sind weder Thiem noch andere Österreicher in den Top 100.
Die nächsten Anwärter
Der 21-jährige Filip Misolic schaffte heuer mit dem Final-Einzug in Kitzbühel den Vorstoß ins Rampenlicht, in Wien war er gegen Francisco Cerundolo chancenlos. Noch fehlt dem Steirer einiges auf die Weltspitze. „Beim Aufschlag hat er noch Nachholbedarf. Auch beim Spiel auf Hartplatz muss er noch aggressiver werden. Aber vom Spiel her ist er bald in den Top 100. Und bei einer guten Aufbauarbeit ist definitiv viel mehr möglich“, sagt Jürgen Melzer, Sportchef des Österreichischen Tennisverbandes und lange selbst in der Weltspitze.
Der 23-jährige Jurij Rodionov kehrte in die Akademie von Günter Bresnik zurück und trainiert dort mit Gary Muller. „Sein Spiel von der Grundlinie hat Potenzial für weiter oben, gegen Shapovalov klappte es nur mit dem Aufschlag nicht. Er trainiert auch hart“, sagt Bresnik. Aber? „Er kann mit 20 nicht aufholen, was ein Thiem mit acht Jahren begonnen hat. Konsequente Arbeit muss in ganz frühen Jahren beginnen.“ Großes Potenzial attestiert Bresnik dem 20-jährigen Salzburger Lukas Neumayer. „Da passt vieles zusammen.“
Die nächste Generation
Der 16-jährige Joel Schwärzler wurde heuer Jugend-Europameister. Jürgen Melzer sagt: „Er ist für mich derzeit das größte Talent in dieser Altersklasse. Er ist extrem weit und muss sich nur mental noch weiterentwickeln, daran arbeiten wir auch.“ In der Stadthalle wurde der Vorarlberger zum dritten Mal in Folge zum Nachwuchsspieler des Jahres gekürt.
Große Hoffnungen darf man auch in den ebenfalls 16-jährigen Sebastian Sorger stecken, der bereits ATP-Punkte holte. „Und Nico Hipfl kann ebenfalls in den nächsten Jahren Europameister werden“, sagt Melzer. Und von den unter Zehnjährigen? „Da gibt es sehr wenige, die den Willen von Thiem haben“, sagt Günter Bresnik.
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