Premiere in Melbourne: Alcaraz erstmals im Viertelfinale
Carlos Alcaraz schaffte bei den Tennis-Australian-Open erstmals den Sprung ins Viertelfinale. Der spanische Weltranglistenzweite setzte sich am Montag gegen den Serbien Miomir Kecmanovic mit 6:4, 6:4, 6:0 durch und bekommt es nun mit Alexander Zverev zu tun. Der Deutsche musste über fünf Sätze und das Champions-Tiebreak gehen, bis sein Sieg gegen den Briten Cameron Norrie nach mehr als vier Stunden feststand. Ebenfalls den Aufstieg fixierte der Russe Daniil Medwedew.
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Dem 20-jährigen Alcaraz reichte in der Rod Laver Arena in den ersten beiden Sätzen jeweils ein Break, um sich durchzusetzen. Im dritten Durchgang folgte eine Machtdemonstration des Rechtshänders, der das Spiel schon nach 1:49 Stunden für sich entscheiden konnte. Alcaraz hatte also deutlich weniger Mühe als im zuvor einzigen direkten Duell der beiden Akteure im Miami-Viertelfinale 2022, das er erst im Tiebreak des dritten Satzes gewinnen konnte.
"Ich fühle mich immer besser"
"Es hat fast alles gut funktioniert", betonte Alcaraz im Sieger-Interview auf dem Platz. Wie in Miami hätten beide Spieler für ein gutes Spiel gesorgt. "Ich habe ihn ans Limit getrieben, über den Platz gejagt und meine Chancen genutzt", resümierte der 12-fache ATP-Turniersieger. 2021 war er bei den Australian Open in der 2. Runde ausgeschieden, 2022 in Runde drei, bei der vergangenen Auflage hatte er verletzungsbedingt pausieren müssen. "Ich fühle mich hier mittlerweile immer besser und wohler", sagte der Wimbledon-Champion.
Das soll auch Zverev im Viertelfinale am Mittwoch auf dem Platz zu spüren bekommen. Der Deutsche musste deutlich mehr Strapazen wegstecken, rang er doch den Briten Cameron Norrie nach einem 7:5, 3:6, 6:3, 4:6 erst im Match-Tiebreak des fünften Satzes nach 4:05 Stunden mit 10:3 nieder. Schon in der 2. Runde hatte er gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein erst im Tiebreak des fünften Satzes gewonnen.
Zverev wurde von Palästina-Protest gestört
Gegen Norrie ließ sich Zverev auch von einem Zuschauerprotest Mitte des dritten Satzes nicht aus der Ruhe bringen. Eine Frau hatte von der Tribüne hinter dem Ranglistensechsten Flugblätter auf den Platz geworfen. Die Frau wollte mit ihrer Aktion offenbar auf den Nahost-Konflikt hinweisen, auf den Zetteln stand "Free Palestine". Zwei andere Zuschauer zerrten die Person aus der Arena, da keine Ordner eingriffen. Die Partie konnte nach wenigen Minuten fortgesetzt werden.
Medwedew musste beim 6:3,7:6(4),5:7,6:1 gegen den Portugiesen Nuno Borges über vier Sätze gehen. Damit hat er nach wie vor die Chance, wie 2021 und 2022 ins Finale einzuziehen. "Ich habe gehofft, dass es keine fünf Sätze werden und bin glücklich, dass es dann auch nicht so gekommen ist", verlautete der Weltranglistendritte. Das vor allem nach einem dritten Satz, in dem ihm der Portugiese alles abverlangt habe. Als nächste Hürde wartet der als Nummer neun gesetzte Pole Hubert Hurkacz, der den Franzosen Arthur Cazaux mit 7:6 (6), 7:6 (3), 6:4 bezwang.
Eine unbekannte Ukrainerin besiegte die belarussische Favoritin
Bei den Frauen war unterdessen "Außenseiterinnentag", Dajana Jastremska (UKR), Linda Noskova (CZE) und Anna Kalinskaja (RUS) kamen gegen gesetzte Spielerinnen weiter. Die ukrainische Qualifikantin Jastremska nahm die favorisierte Viktoria Asarenka mit einem 7:6(6),6:4 aus dem Bewerb. "Es fühlt sich so an, als ob mein Herz aus meinem Körper herausspringt", sagte Jastremska völlig überwältigt.
Im Kampf um den Halbfinal-Einzug bekommt es die 23-Jährige mit Noskova zu tun. Die Tschechin profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe der Ukrainerin Jelina Switolina, die bei Stand von 0:3 aus ihrer Sicht nicht weiterspielen konnte. Kalinskaja hat mit der auf Position 26 eingestuften Italienerin Jasmine Paolini überraschend wenig Mühe, siegte mit 6:4,6:2.
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