French Open: Nach Ofner zog auch Misolic in die 2. Runde ein

Nur einmal gezittert: Ofner verhaute im 3. Satz einen Matchball, fand aber sofort zurück
Achtelfinale, dritte Runde! Und nun zumindest die zweite. Sebastian Ofner fühlt sich in Paris pudelwohl – und zeigte dies am Montag vor allem bei den Big Points, die er mit einer Ausnahme stark spielte. Der Steirer schlug zum Auftakt der French Open den Deutschen Jan-Lennard Struff 7:6, 6:3, 6:7 6:2.
Der nächste Gegner bereitete zuletzt Freude. Den Russen Karen Chatschanow, der schon Top-Ten-Spieler war, besiegte Ofner erst vor wenigen Tagen in Genf. Allerdings sei gesagt: Chatschanow stand schon fünf Mal in einem Grand-Slam-Viertelfinale, davon zweimal sogar in einem Halbfinale. Majors mag er eben.
Zumindest tankte Ofner am Montag Selbstvertrauen. Bei Struff merkte man, dass er seit Februar nur ein Match gewonnen hat, und das nach Aufgabe des Gegners. Deshalb wollte er schnell die Entscheidungen suchen, wollte sich gar nicht erst mit Ballwechseln aufhalten. Und der 34-Jährige pausierte zwischen den Aufschlägen nie – das Service-Game zum 4:4 im ersten Satz dauerte 40 Sekunden. In den entscheidenden Momenten blieb Österreichs Bester cool, wehrte allein im ersten Satz auch dank seiner starken Aufschläge (22 Asse) fünf Breakbälle ab. Wie auch im zweiten Satz, als er seinen ersten Breakball im Match zum 2:1 verwandelte. Am Ende waren es elf Breakbälle, die Ofner abwehrte. Als alles wie gehabt lief, zeigte Ofner erstmals Nerven, als er bei 6:5 im dritten Satz beim Matchball eine Auflage ins Netz schlug. Ein Hoppala, das ihn nur kurz verunsicherte. Im vierten Satz war er wieder da – aber sein Physio Stefan Trost wird viel Arbeit haben.
Steirer-Tag: Auch Misolic in zweiter Runde
Auch der ehemalige Eishockey-Crack Trost hat großen Anteil am Aufwärtstrend. „Es läuft weit besser als erwartet. Vor allem im Spiel nach vorne bin ich besser geworden“, sagt Ofner. Für heuer will sich der 29-Jährige, vor dem Turnier die Nummer 108, noch nicht unter Druck setzen, sind die Top 100 angepeilt, immerhin hat er demnächst viele Punkte zu verteidigen. „Irgendwann sind die Top 30 möglich.“
Aber es sollte nicht der einzige Sieg für Österreich an diesem zweiten Turniertag sein. Ein weiterer Steirer musste seinen Hotelaufenthalt verlängern.
Filip Misolic gewann nämlich bereits sein viertes Match in Roland Garros und spielte sich in die 2. Runde. Der 23-Jährige, der am Samstag noch aus Paris mit seinem Klub Sturm Graz mitgefiebert hat, schlug zum Auftakt den Chinesen Yunchaokete Bu 5:7, 7:6, 7:6, 6:1. Auf Misolic wartet in der nächsten Runde der Kanadier Denis Shapovalov. Bereits im Vorjahr stand Misolic in der 2. Runde.
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